Aktuelles aus dem Schloss Eutin
vom 12.08.2024
Licht in Kunst und Religion
Leben im Schloss
Licht begeistert und fasziniert den Menschen seit jeher. Entsprechend ist es nicht überraschend, dass Licht und seine Inszenierung bis heute eine besondere Rolle in Kunst sowie in gesellschaftlicher und religiöser Symbolik spielen. Noch heute sagen wir, dass uns "ein Licht aufgegangen" sei oder wir eine "Erleuchtung" hatten. Beide Redewendungen haben ihren Ursprung im christlich-biblischen Kontext, in dem das aufgehende Licht ein Symbol für den auferstandenen Jesus Christus darstellt. Dieses Bild hat die christlich-europäische Kunst und Architektur bis heute geprägt.
Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Kapelle im Schloss Eutin. Die Grundsteine dieser Kapelle wurden bereits im 13. Jahrhundert gelegt. Wie die meisten Kirchen dieser Zeit ist auch diese Kapelle nach Osten ausgerichtet. Der Grund dafür liegt in der Inszenierung des Sonnenlichts: Bei morgendlichen Gottesdiensten geht die Sonne im Osten auf und beleuchtet mit ihren ersten Strahlen die Kirche vom Altar aus, wodurch symbolisch die Präsenz von Jesus Christus dargestellt wird.
Im Mittelalter wurde Licht in der Kunst vor allem dann dargestellt, wenn es sich um biblische Szenen oder christliche Heilige handelte. Erst mit der Renaissance und der Verbreitung der Chiaroscuro-Technik erhielt die Lichtinszenierung einen wissenschaftlicheren Ansatz. Diese Technik arbeitet mit Hell-Dunkel-Kontrasten, um Räume und Perspektiven zu schaffen. Im Barock entwickelte sich zusätzlich der Tenebrismus, der die Kontraste weiter verschärfte, um dramatischere Atmosphären in Bildern zu erzeugen, den Blick des Betrachters zu lenken und eine besondere emotionale Intensität zu kreieren. Aus diesem Grund wurde Tenebrismus oft wieder mit religiösen Motiven verbunden. Im Rokoko wurde das Licht dann weicher, heller und diffuser, um verspielte Atmosphären zu schaffen. Licht wurde also je nach Kunstepoche unterschiedlich verwendet, blieb aber stets ein essenzieller Bestandteil künstlerischer Darstellungen.
Auch heute noch spielt Lichtinszenierung eine besondere Rolle. In Film, Fotografie, Malerei, beim Bau von Skulpturen und Gebäuden, der Einrichtung von Räumen, im musealen Kontext und in unzähligen anderen Bereichen arbeiten wir mit Licht. Es unterstützt unsere Augen, lenkt unseren Blick und schafft Atmosphäre.
Text: Laura Missong
Bildnachweis: © Roeßler
vom 11.08.2024
Licht als Luxus
Leben im Schloss
Heute ist Licht für uns selbstverständlich. Von Leselampen bis hin zu Tageslichtlampen stehen uns zahllose Beleuchtungsmöglichkeiten zur Verfügung, und besonders in Großstädten kennen wir kaum noch echte Dunkelheit. Trotzdem verbinden wir Licht auch heute noch mit Luxus – wir sprechen z.B. von Glanz, den wir als edel empfinden, oder von Prominenten, die im Rampenlicht stehen.
Schon in der Antike gab es eine etymologische Verbindung zwischen den lateinischen Wörtern "lux" (Licht, Helligkeit) und "luxus" (Üppigkeit, Ausschweifung). In einer Zeit, in der künstliches Licht aufwendig und teuer war, konnten sich nur wohlhabende Menschen Kerzen, Öllampen und andere Lichtquellen leisten. Viel Licht zu haben bedeutete daher Wohlstand und Luxus. Erst später erhielt das Wort "luxus" eine negative Konnotation und wurde mit übermäßigem Konsum assoziiert. Dass sich nur reiche Menschen gutes Licht leisten konnten, blieb bis ins 19. Jahrhundert allerdings die Regel.
Während weite Teile der Bevölkerung rußende und stinkende Talgkerzen nutzen mussten, griffen wohlhabende Bürger und der Adel auf Öl- und später auch auf Gaslampen zurück. Im Schloss Eutin wurden nur zu besonderen Anlässen Wand- und Kronleuchter mit teuren, gebleichten Bienenwachskerzen entzündet. Ein Kronleuchter mit zwölf Kerzen erzeugt eine Lichtstärke von etwa 5 Lux. Zum Vergleich: Wir empfinden heute eine Lichtintensität von etwa 100-200 Lux in Wohnräumen als angenehm. Ein Lüster beleuchtete also in erster Linie sich selbst, seine aufwendigen Glas- oder Kristallbehänge oder nahegelegene Objekte. Oft wurden sie daher nahe der Decke angebracht, um die kostbaren Deckenbilder zu erleuchten, während Wandleuchter besondere Porträts hervorheben sollten. In großen Sälen, wie unserem Rittersaal, findet man häufig Spiegel in Höhe der Lüster angebracht, um das wenige Licht zu vervielfachen und einen Saal optisch zu vergrößern. Leuchter waren also keine echten Lichtquellen, sondern reine Luxusobjekte, die sogar in Modemagazinen ausgestellt wurden und den Reichtum und Luxus ihres Eigentümers symbolisierten. Besonders bei Krönungsmahlen wurde dies zur Schau gestellt. Diese fanden bis ins 18. Jh. traditionell tagsüber statt. Trotzdem gibt es viele Berichte darüber, dass bei diesen Mahlen Lüster und Leuchter gebrannt haben, um den Aufwand der Veranstaltung zu demonstrieren.
Dass Licht einigen Menschen zugänglicher war als anderen, war ein gesamteuropäisches Phänomen: Während in den 1880er Jahren das elektrische Licht in vielen Städten und Höfen ausgebaut wurde, mussten sehr arme und abgelegene Orte in Europa zur selben Zeit noch Kienspan (mit Fett präpariertes Holz) als Hauptlichtquelle benutzen.
Text: Laura Missong
Bildnachweis: © Schloss Eutin
vom 10.08.2024
Licht: Die Geschichte der künstlichen Beleuchtung
Leben im Schloss
Künstliche Beleuchtung ist kein neues Phänomen. Schon seit etwa 300.000 bis 500.000 Jahren nutzen Menschen künstliche Beleuchtung in Form von Feuer. Zunächst wahrscheinlich durch Zufall entstanden, erkannte man bald den Nutzen von Feuer: Es spendete Wärme, ermöglichte das Kochen und erhellte dunkle Nächte. Mit der Zeit lernte man, Flammen kontrolliert zu entfachen und zu nutzen. Man begann zu experimentieren und entwickelte effektiveres Brennmaterial wie zum Beispiel Kienspäne – Holz, das mit Fetten und Harz präpariert wurde. Diese dienten sowohl als Fackeln bei der Jagd als auch als Brennmaterial im Herd. Um 20.000 v. Chr. entstanden erste Öllampen. Diese Innovation verbreitete sich später in der Antike, wurde über die Jahrhunderte häufig verbessert und blieb bis ins 20. Jahrhundert hinein eine alltägliche Lichtquelle.
Um 3000 v. Chr. wurden dann erste Kerzen entwickelt. Diese hatten allerdings eine geringe Brenndauer und rußten stark, weshalb sie häufig geputzt oder „geschneuzt“ werden mussten, um nicht zu erlöschen. Talgkerzen, die aus tierischem Fett bestanden, waren besonders weit verbreitet, da sie leicht und kostengünstig herzustellen waren, obwohl sie ebenfalls stark rußten und unangenehm rochen. Im höfischen Umfeld, wie etwa im Schloss Eutin, verwendete man Talgkerzen deshalb ab dem 17. Jahrhundert nur noch in den Wirtschaftsräumen. Der Adel nutzte im Alltag vorwiegend Öllampen, erhellte Außenbereiche mit Fackeln und entzündete zu besonderen Anlässen teure Bienenwachskerzen.
Das 19. Jahrhundert brachte einen rasanten Wandel in der künstlichen Beleuchtung. Effektivere Öllampen wurden entwickelt, und die Erfindung von preiswerten Stearin- und Paraffinkerzen ermöglichte eine bessere und kostengünstigere Beleuchtung. Die Gasbeleuchtung erlebte einen Aufschwung, und schließlich revolutionierten die Erfindungen der Glühlampe durch Heinrich Goebel (1854) und Thomas Alva Edison (1879) die Beleuchtungstechnik. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich die elektrische Beleuchtung schnell aus. Die Glühlampe wurde später Ausgangspunt anderer wichtiger Durchbrüche, wie die Erfindung der Halogenlampe in den 1950er Jahren und die Entwicklung der LEDs in den 1960er Jahren, die heute weit verbreitet sind.
Text: Laura Missong
Bildnachweis: © Ehlert
vom 26.07.2024
Projekttage der Cesar-Klein-Schule Ratekau im Schloss Eutin
Im Schloss Eutin fand dieses Jahr, initiiert durch die CKS-Tage der Cesar-Klein-Schule Ratekau, das Projekt „Schloss Eutin“ geleitet von Frau Alena Boje statt. Von Dienstag bis Donnerstag konnten wir, die Schüler und Schülerinnen der Klassenstufen 5-8, das Schloss erkunden und viel zu dem Gebäude, seinen Besitzern, der Geschichte des Schlosses und vielem mehr erfahren.
Am ersten Tag ging es hauptsächlich um die Geschichte des über 300 Jahre alten Bauwerks und über die Bewohner des Schloss Eutin. Wir haben die eigene kleine Kirche des Schlosses und die Räume mit den originalen Einrichtungsgegenständen, die von damals noch vorhanden sind, besichtigt. Außerdem wurde viel über die Schlossherren und deren Familien erzählt, die man auch auf den Gemälden im Schloss sehen kann. Wir durften uns dann am zweiten Tag mit Adelskleidung verkleiden und die Führung damit fortsetzen. Dies war für uns aber nicht das einzige Highlight, weil wir danach auch den Dachboden und das Uhrwerk, mit den vier Ziffernblätter, die am Eutiner Schloss angebracht sind und in alle Himmelsrichtungen zeigen, erkunden durften. Aber auch an diesem Tag haben wir natürlich etwas über das Schloss gelernt. Außerdem wurde von den meisten von uns festgestellt das jeder Raum eine andere Atmosphäre hat und uns somit ein anderes Gefühl vermittelt.
Als letztes haben wir an diesem Tag die Sonderausstellung „Kinder in Samt und Seide“ besucht, die uns alle sehr fasziniert hat. Ausgestellt wird dort die Kinderkleidung von früher bis heute. Das älteste Stück dort ist über 300 Jahre alt und schon deswegen lohnt sich ein Besuch im Schloss Eutin. Nach diesem tollen und lehrreichen Tag ging es an Tag drei ganz entspannt weiter mit einer wundervollen Rallye durch den großen Schlossgarten, den wir somit auf eigene und spaßige Weise erkunden konnten. Danach haben wir die ganzen Tage nochmal besprochen und dann hatten alle noch Freizeit in der Stadt bis die, die mit zwei, der drei anderen Lehrkräfte per Bahn gekommen waren losmussten. Die anderen Kinder kamen eigenständig nach Eutin und wieder zurück.>br> Das Feedback war ausschließlich positiv und allen hat es gefallen. Auch die Lehrkräfte haben uns ein positives Feedback gegeben. Die Highlights von uns waren definitiv der Dachboden und das Verkleiden, aber auch die Rallye und das Erkunden des Schlosses war für uns alle ein tolles Erlebnis.
Text: Bericht von Johanna Honhold-Quurk, Schülerin der 7c der Cesar-Klein-Schule Ratekau
Bildnachweis: © Alena Boje
vom 20.06.2024
Bedienstete in Hofverwaltung und Repräsentation
Leben im Schloss
Ein Schloss wie Schloss Eutin beschäftigte viele verschiedene Menschen, die unterschiedliche Arbeit verrichteten. Um dabei Ordnung zu bewahren, gab es innerhalb des Hofstaates eine strenge hierarchisch organisierte Arbeitsaufteilung in Form von sog. „Stäben“, die die Hofverwaltung und die Repräsentation des Herzogs regelten. Neben Stäben wie dem Kammerherrenstab und dem Hofmarschallstab, die für die persönliche Bedienung des Herzogs bzw. die allgemeine Organisation des höfischen Lebens verantwortlich waren, gab es noch weitere Stäbe, deren Verantwortungsbereiche enger definiert waren. Dies waren z.B. der Stallmeisterstab, der Küchenstab oder der Gartenstab. Welche Stäbe an einem Hof etabliert waren und welchen Stellenwert sie in der höfischen Hierarchie annahmen, war von Hof zu Hof unterschiedlich.
Der Hofstaat der Herzöge von Oldenburg setzte sich im 19. Jh. aus dem Kammerherrenstab, dem Hofmarshallstab und dem Hofstallmeiserstab zusammen. Dem Kammerherrenstab kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Unter der Leitung eines Oberkammerherren setzte sich dieser Stab hauptsächlich aus Kammerherren und Kammerjunkern zusammen. Ihre Aufgabe war die repräsentative Betreuung des Herzogs, z.B. durch die Begleitung des Herzogs bei offiziellen Anlässen oder die Organisation von Hofzeremonien. Kammerherren waren meistens Adelige, oft Grafen, Freiherren oder Barone, die Ihren Dienst als sog. „Ehrendienst“ verrichteten und dafür Privilegien wie z.B. Steuerfreiheit, freien Wohnraum im Schloss oder die Integration in die höfische Gesellschaft erhielten. Was der Kammerherr für den Herzog war, war die Hofdame für die Herzogin. Auch sie musste einer adeligen Familie entstammen und die Herzogin bei repräsentativen Veranstaltungen begleiten.;
Der Hofmarschallstab war für die Organisation des täglichen Hoflebens verantwortlich. Unter der Leitung des Hofmarschalls waren hier alle Diener und Bediensteten des Hofes organisiert. Der Hofmarschall konnte zudem die Verwaltung der Finanzen übernehmen oder den Herzog in diplomatischen Angelegenheiten vertreten. In Oldenburg waren Würdenträger im Hofmarschallstab häufig gleichzeitig als Kammerherren für den Herzog tätig.
Text: Laura Missong
Bildnachweis: © Ehlert
vom 19.06.2024
Bedienstete in Hauswirtschaft und Versorgung
Leben im Schloss
Im Bereich der Hauswirtschaft und Versorgung waren die meisten Bediensteten angestellt. Als Diener von Herzog, Herzogin und Hof arbeiteten Kammerdiener, Zofen und Lakaien. Für grobe Arbeiten in Reinigung und Instandhaltung der Schlossanlage gab es Schlossknechte und -mägde sowie eine Reihe von Hilfsarbeitern. Spezialisierte Bereiche wie Garten, Stall und Küche hatten zudem eine Reihe eigener Bedienstete. Auch Handwerker wie der Hofschmiedemeister, der Hofvergolder, der Hofschneidermeister oder sogar der Hofbuchbinder waren Teil dieses Bereiches. Dass auch innerhalb dieser Teilbereiche der Hauswirtschaft eine strenge Hierarchie und Arbeitsaufteilung eingehalten wurde, lässt sich am Beispiel der herzoglichen Tafel erkennen. 1867 waren für die Herzöge von Oldenburg ein Hofküchenmeister für die Speisen und ein Mundschenk für die Getränke verantwortlich. Dem Hofküchenmeister unterstanden vier Mundköche, ein Hofkoch, ein Hilfskoch, zwei Kochburschen, ein Küchenknecht, zwei Küchenmägde und zuletzt ein Kaffeemädchen. Der Mundschenk verfügte seinerseits über einen Kellerlakaien und damit das Essen standesgemäß serviert werden konnte, durften ein Hoftafeldecker sowie ein Silberlakai und eine Silberwächterin für das wertvolle Besteck nicht fehlen. Allein für die herzogliche Tafel brauchte es also 18 Angestellte.
Obwohl der Hofmarschall für die Organisation des höfischen Lebens verantwortlich war, gab er nicht selbst Befehle an diese Bediensteten weiter, die weit unten in der höfischen Hierarchie standen. Diese Aufgabe teilten sich in der Regel ein Hofmeister, ein Stallmeister, ein Hofgärtner und eine Kastellanin. Letztere war die Aufseherin aller weiblichen Bediensteten im Schloss.
Nach der Umwandlung Schloss Eutins 1803 zur Sommerresidenz wurde das Personal in der Verwaltung auf einen Großverwalter und eine Kastellanin reduziert und auch an Bediensteten in der Hauswirtschaft wurde gespart. Nur noch zwei Schlossknechte und vier Schlossmägde sorgten im unbewohnten Schloss für dessen Instandhaltung. Für die riesige Gartenanlage blieben lediglich vier Gärtner. Damit der Hofbetrieb sofort funktionsfähig war, sobald die herzogliche Familie Eutin erreichte, mussten viele Bedienstete in Haushalt und Versorgung als saisonale Hilfskräfte angeheuert werden oder von Oldenburg aus mit der herzoglichen Familie nach Eutin reisen.
Text: Laura Missong
Bildnachweis: © Catrin Eichinger
vom 18.06.2024
Bedienstete in Bildung, Kultur und Unterhaltung
Leben im Schloss
An einem Hof, der dazu ausgelegt war, die herzogliche Familie zu repräsentieren, durfte standesgemäße Bildung, Kultur und Unterhaltung nicht fehlen. Die Angestellten in diesem Bereich waren äußerst vielfältig und reichten von edlen Kammerherren und Gelehrten über Musiker und Schauspieler bis hin zum „Vorleser Seiner königlichen Hoheit des Großherzogs“.
Im Bildungsbereich unterschied man zwischen „Erziehern“ und „Lehrern“. Dabei waren Erzieher(innen) meist weiblich und Lehrer oft männlich, denn Frauen hatten seltener Zugang zu fachlicher, akademischer Ausbildung. Trotz seiner eigenen Bildung und Expertise hatte selbst ein gut ausgebildeter Herzog nicht den Anspruch, alles zu wissen. An europäischen Höfen etablierte sich daher das Einstellen verschiedener „Räte“, manchmal auch „Geheimer Räte“. Dies waren Experten, die in bestimmten Fachgebieten bestens ausgebildet waren und den Herzog persönlich berieten.
Ebenfalls zum Bildungsbereich gehörte das Anlegen von verschiedenen Sammlungen im Schloss. Die Herzöge von Oldenburg verfügten zum Beispiel über eine Privat-Bibliothek, ein Kupferstichkabinett, eine Gemäldesammlung, ein Naturalienkabinett und eine Münz- sowie eine Altertümersammlung. Diese Sammlungen waren nicht nur Ausdruck von Kultur und Reichtum, sondern zeigten auch den Bildungsanspruch der Hofgesellschaft. Jede Sammlung wurde von einem Bediensteten am Hof betreut. Diese Aufgabe übernahmen entweder Kammerherren oder Gelehrte in einem bestimmten Fachbereich, wie z.B. ein Oberbibliothekar für die Bibliothek und die Altertümersammlung oder der Medicial-Assessor für das Naturalienkabinett. Zusätzlich hatten Gelehrte die Möglichkeit, zum Hof zu reisen, um die gesammelten Objekte zu studieren und zu katalogisieren, was den Hof zu einem Ort der Forschung und Lehre machte.
Zuletzt durfte es der höfischen Gesellschaft an Unterhaltung nicht fehlen. Im 19. Jahrhundert stellten die Herzöge von Oldenburg zu diesem Zweck eine Reihe von Hofschauspielern und Hofschauspielerinnen, Hofpianisten und Musikdirektoren an. Ein Hoftanzlehrer bereitete die Kinder auf Feste und Bälle vor, die wiederum vom Hofmarschall oder Oberkammerherren organisiert wurden. Bildung, Kultur und Unterhaltung sorgten also für ein Zusammenspiel von Bediensteten, die unterschiedliche soziale und akademische Hintergründe besaßen.
Text: Laura Missong
Bildnachweis: © Mischke
vom 22.05.2024
Das Schloss verwandelt sich in eine LEGO®-Werkstatt für Kinder
Am Samstag, den 11. Mai fand im Schloss Eutin ein besonderer Workshop statt: 24 Kinder, unterstützt vom Kinderschutzbund Eutin und dem Mattiehaus, bauten das Schloss mit den bekannten Spielsteinen im Miniaturformat nach. Angeleitet und begleitet wurden sie dabei von den kundigen Mitgliedern der SteinHanse, die Deutschlands größte LEGO User Group ist. Der Workshop wurde durch die herzliche Unterstützung des Lions Club Eutin ermöglicht: Der Lions Club stellte die Sets aus LEGO Steinen für die Kinder kostenlos zur Verfügung. Zudem übernahm Vize-Präsident Oliver Nöring selbst zusammen mit Michael Koch (ebenfalls Lions Club Eutin) die Verpflegung für Kinder und Eltern.
Die Kinder steckten viel Aufwand in ihre detaillierten Nachbauten von Schloss Eutin: Mehrere Stunden und über 300 Steine braucht es, bis das Schloss im Kleinen errichtet ist. In viereinhalb Stunden erbauten die Kinder aus den vielen Steinen Schloss Eutin auf einer Fläche von 16 x 16 Noppen. Anschließend wurde mit Hilfe der Erwachsenen eine eigens für die kleinen Bauprojekte angefertigte Folie aufgeklebt, um so auch alle Fenster des Schlosses abzubilden. Das Ergebnis ist erstaunlich: Schloss Eutin ist gleich auf den ersten Blick erkennbar.
Die Idee für diesen Workshop stammte von Sedef Neitmann, im Schloss verantwortlich für Bildung und Vermittlung. Der Workshop war ihr eine Herzensangelegenheit: „Es ist großartig, dass wir dank der Unterstützung des Lions Club Eutin diesen Workshop endlich durchführen konnten! Die Idee schlummerte schon einige Zeit in der Schublade. Die Kinder haben damit eine tolle Möglichkeit, die Architektur des Schlosses kennenzulernen. Sie empfinden diese bauend nach.“ Lars Kaufmann und Michael Schmundt von der SteinHanse erstellten die Bauanleitungen für das kleine Schloss aus Spielsteinen. Sie führten die Kinder durch den Tag, verteilten die Steine und erklärten Schritt für Schritt das Vorgehen beim Bau des Mini-Schlosses. Stefan Sievert, Präsident vom Lions Club Eutin, freute sich: „Es war eine Freude, mit so vielen Eutiner Partnern zusammenzuarbeiten. Uns war es ein Anliegen, den Kindern vom Kinderschutzbund diese besondere Erfahrung zu ermöglichen.“ Die Veranstaltung war für alle ein voller Erfolg und zeigte erneut die Bedeutung von lokalen Partnerschaften und ehrenamtlichem Engagement für das kulturelle Leben in Eutin.
Bildnachweis: © Schloss Eutin
vom 17.03.2024
Objekt des Monats: Großfürstin Elisabeth Alexejewna von Russland, später Zarin Elisabeth (1779–1821), 1795
Die junge Frau mit dem feinen Gesicht und dem verträumten Blick ist erst 16 Jahre alt. Geboren als Prinzessin von Baden heiratete sie 1793 den Anwärter auf den russischen Thron, Zarewitsch Alexander. Als ihr Porträt entstand, war Elisabeth erst seit drei Jahren in Russland und jung verheiratet. Die Künstlerin, die die Erstversion dieses Bildes malte, war die Französin Élisabeth Vigée-Lebrun (1755–1842). Sie widmete sich der jungen Prinzessin mit Einfühlsamkeit und unterstrich deren jugendlich zarte Schönheit mit Perlenbändern und Rosenschmuck. (Die ungewöhnlich großen und schwer wirkenden Edelsteinohrgehänge und Tiara wurden erst später hinzugefügt.) Perlen und blühende Rosen symbolisieren Reinheit und Schönheit. Schön zu sein oder im Porträt nach dem Zeitgeschmack schön dargestellt zu werden, war im 18. Jahrhundert durchaus wichtig. Elisabeth ist die künftige Zarin, als solche sind ihre Jugend und Fruchtbarkeit bedeutsam für die gesamte Dynastie. Aber auch ihre äußerliche Schönheit, die mit moralischer Tugend gleichgesetzt wurde, ist von großer Bedeutung. Die Zartheit der Erscheinung macht nebenbei deutlich, dass die junge Frau in keiner Konkurrenz zur derzeit herrschenden Zarin – Katharina der Großen – steht.
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: © Schloss Eutin
vom 10.12.2023
Objekt des Monats: Kronleuchter in der Art der Maria-Theresia-Lüster
Die Kronleuchter im Rittersaal wurden um 1860 in Wien hergestellt und stammen damit aus einer Zeit, in der elektrisches Licht noch nicht erfunden und künstliche Beleuchtung daher ein Luxus war. Mit gebleichten Bienenwachskerzen bestückt, wurden die Leuchter nur selten angezündet und beleuchteten dann in erster Linie sich selbst und nicht den Raum wie Deckenlampen heutzutage. Bei großen Festen, wie sie im Rittersaal gefeiert wurden, repräsentierten sie daher dekorativ den Reichtum der herzoglichen Familie.
Stilistisch orientieren sich die Leuchter in diesem Raum an dem Leuchter, der 1743 anlässlich der Krönung von Maria Theresia zur Königin von Böhmen entwickelt wurde. Das Gestell aus Eisen wurde dabei bronziert oder vergoldet, mit Glasplättchen, sog. „Leisteln“, verkleidet und Anstoßstellen mit Glasrosetten kaschiert. Zusammen mit den flachen, facettierten Behängen aus böhmischem Glas (sog. Pendeloquen) dienten diese Verzierungen dem Brechen und Verteilen von Licht auf den ganzen Leuchter und weite Teile des Raumes. Die Gestaltung der Maria-Theresia-Lüster erfreute sich bis ins 20. Jahrhundert großer Beliebtheit. Sie werden bis heute hergestellt und sind in zahlreichen europäischen Schlössern zu finden.
Von Laura Missong
Bildnachweis: Rittersaal Schloss Eutin © Lechthape
vom 10.12.2023
Objekt des Monats: König Christian IV. von Dänemark, 1641, Öl auf Leinwand
Drei Monate lang war das Gemälde von König Christian IV. (geb. 1577, König seit 1588, gest. 1648) durch eine Intervention verdeckt, seit Mitte Oktober ist es wieder vollständig zu sehen.
Das mit 315 x 315 cm größte Gemälde im Schloss Eutin zeigt den dänischen König auf seinem Schlachtross. In der Landschaft im Hintergrund findet offensichtlich gerade eine kriegerische Auseinandersetzung statt. Dunkle Rauchwolken überziehen den Himmel.
Christian IV. war seinerzeit ein mächtiger Herrscher in Europa. Zu seinem Königreich Dänemark gehörte auch das heutige Norwegen und Teile des heutigen Südschwedens. Mit Schweden kämpfte Christian um die Vormachtstellung im wirtschaftlich bedeutenden Ostseeraum. Dabei war er kein absoluter Herrscher. Er wurde vom dänischen Reichsrat gewählt und brauchte dessen Zustimmung für wichtige Entscheidungen – wie zum Beispiel eine Kriegserklärung.
Das Porträt zeigt Christian als Feldherren in der Schlacht. Als das Gemälde 1641 entstand, war Dänemark bereits nicht mehr am Dreißigjährigen Krieg beteiligt. Die angriffslustige Darstellung des Königs mit gezogenem Schwert und schussbereiter Pistole sendet jedoch eine klare Botschaft – vor allem an Schweden: Die Vorherrschaft im Ostseeraum will der Dänenkönig behalten. Hofmaler Karel van Mander verleiht dem 64-Jährigen den entsprechenden Auftritt. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck, kraftvoller Pose, tödlichen Waffen und grandioser Kleidung reitet er weit über uns Betrachtern in den Kampf.
Karel van Mander III. (1606–1670)
König Christian IV. von Dänemark
1641, Öl auf Leinwand
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: SSE
vom 29.10.2023
KRONLEUCHTER-PROJEKT
Vom 23. bis 27.10. 2023 haben wir auf Schloss Eutin einen wunderbaren Schatz gehoben: die 14 Kronleuchter des Hauses. Sie sind für jeden Gast zu sehen und gehören zu den wichtigsten Spuren zur Schlossgeschichte, -nutzung und -einrichtung. Dennoch wissen wir heute nur sehr wenig über ihre Geschichte und ihre kunsthistorische Bedeutung. Der Schatz schlummert noch.
In den letzten Jahren weisen die Kronleuchter nun zunehmend Schäden durch Korrosion auf. Behänge sind gefährdet herunterzufallen. Jedoch, bevor eine größere denkmalgerechte Restaurierungskampagne gestartet werden kann, gilt es die Kronleuchter zu erforschen. Für diese Maßnahme waren Dr. Käthe Klappenbach, die ehemalige Kustodin der Sammlung Leuchter der Stiftung Preußischen Schlösser und Gärten und die Glasrestauratorin Bettina Schneider im Haus. Auf Gerüsten und Leitern nahmen sie die funkelnden Kristalle unter die Lupe, prüften die Festigkeit der Verdrahtungen und brachten uns wertvolles Wissen über die Kronleuchter nahe.
Für das Vorhaben haben wir eine Förderung des Landesamts für Denkmalpflege und der Hermann Reemtsma Stiftung erhalten.
Bildnachweis: SSE
vom 16.10.2023
Objekt des Monats: Ölander Steinplatten
Sie sind überall zu finden, sie liegen Kante an Kante in den Galerien des Schlosses und in der Schlosskapelle. Außerdem sind sie auf zahlreichen Porträts abgebildet: die Öländer Steinplatten. Grau und rötlich im Wechsel. In den glänzend polierten Flächen lassen sich weiße Einschlüsse erkennen, die ein raffiniertes Muster bilden. Sind sie länglich, handelt es sich um versteinerte Gehäuse einer prähistorischen Tintenfischart.
Die Schönheit der Steine sorgt dafür, dass diese seit beinahe 1000 Jahren in Norddeutschland verbaut werden. Von den Ostseeinseln Öland und Gotland kommend, wurden sie zunächst als Ballast auf Schiffen eingesetzt. Doch bald wurden die attraktiven Steine zum eigentlichen Handelsgut. Bis heute ist Kalkstein aus Öland und Gotland als „Ostseemarmor“ für Schönheit und Dauerhaftigkeit bekannt.
Der landestypische Werkstoff fand auch Eingang in die großformatigen Porträts des Adels und der Fürsten von Dänemark, Schweden und Schleswig-Holstein. Auch der Begründer der herzoglichen Linie Schleswig-Holstein-Gottorf, Herzog Adolf I. präsentiert sich in fürstlicher Pracht auf „Ostseemarmor“.
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: SSE/ Tischbeingalerie Schloss Eutin © Ralf Buscher
vom 17.09.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - HOTEL HIRSCH, SIMONE DEMANDT
In Ihrer Serie HOTEL HIRSCH zeigt uns Simone Demandt in der Ausstellung Symptom:Barock leere Hotelzimmer – nicht eigentlich leer, aber doch nutzlos und verlassen. Etwas ist jedoch merkwürdig – wer hat diesen Matratzenstapel aufgetürmt? Wer hat das Damenporträt im Barockstil an der Wand zurückgelassen? Und der Stuhl ist so platziert, als hätte eben noch jemand hier gesessen. An den Rändern von Demandts Fotografien haften Geschichten, unerzählt, nur angeschnitten. Ganz ähnlich ist es mit den Relikten einer lang vergangenen Zeit, in der etwa das prachtvolle Ruhebett in diesem Eutiner Schlossraum von einer müden fürstlichen Person benutzt wurde. Allein gelassene Räume laden dazu ein, ihren Geschichten nachzuspüren.
SIMONE DEMANDT
Hotel Hirsch, 2005
3 Leuchtkästen der Serie
Symptom:Barock: DI – SO, 11 – 17 Uhr
Bildnachweis: Simone Demandt
vom 10.09.2023
KÜNSTLERINNENGRUPPE SYMPTOM:BAROCK
Vier Künstlerinnen: Margret Eicher, Simone Demandt, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes zeigen im Sommer 2023 ihre wunderbaren Interventionen aus Schloss Eutin in der Sonderausstellung Symptom:Barock. Alle drei sind fasziniert von der Ästhetik und den Themen des Barock. In den Eutiner Schlossräumen treten ihre Kunstwerke neben und zwischen die barocken Arbeiten. Konfrontationen und Dialoge entstehen über die Jahrhunderte hinweg. Die alte Kunst kommt in unserer Welt an. Die neue Kunst trifft auf zeitlose Themen und alte Techniken.
Symptom:Barock: DI – SO, 11 – 17 Uhr
Bildnachweis: Foto: Catrin-Anja Eichinger, abgebildet von links nach rechts: Kuratorin Dr. Sophie Borges, Simone Demandt, Margret Eicher, Myriam Thyes und Rebecca Stevenson
vom 03.09.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - OBJECT FOR WUNDERKAMMER No. 5, REBECCA STEVENSON
Rebecca Stevenson stellt uns für „Symptom:Barock“ ihr „Object for Wunderkammer No. 5“ vor. Aus einem marmornen Sockel scheinen Korallenäste und Blüten organisch hervorzuwachsen – wie kann das sein, wo die einen im Meer blühen und die anderen im Garten? Und da, in der großen Rosenblüte verbirgt sich nicht etwa ein Insekt, sondern ein menschliches Auge. Mit den Wunderkammerobjekten bezieht sich Stevenson auf Wunderkammern des Barock. Dort sammelten die Fürsten kuriose Objekte, die Neugier und Forscherdrang beflügelten, aber auch Verwunderung und Emotionen erlaubten. Stevensons Arbeiten, in Wachs geformt, sind in der Lage, uns ebenso zu inspirieren: zu Gedanken über Natürlichkeit – Künstlichkeit, Leben – Tod, Wissenschaft und Emotionen.
Rebecca Stevenson
OBJECT FOR A WUNDERKAMMER NO. 5 · 2019-2020
Polyesterharz · Wachs · verschiedene Medien
Symptom:Barock: DI – SO, 11 – 17 Uhr
Bildnachweis: Foto: Marianne Wie
vom 27.08.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - The 99th letter, MYRIAM THYES
Das prunkvolle “Lit à la polonaise” im Bettenzimmer Schloss Eutins inspirierte Myriam Thyes zu der Videoarbeit „The 99th letter“, die eigens für Schloss Eutin entstand. Die Künstlerin sah in diesem Bett die barocke Hofgesellschaft in ihrer Schönheit, aber auch in ihrer beträchtlichen und vielleicht auch unheilvollen Machtfülle gespiegelt. Als Medienkünstlerin arbeitet Thyes mit bereits bestehendem medialem Material. Für „The 99th letter“ bearbeitete sie Szenen des Hollywoodfilms „Gefährliche Liebschaften“ von 1988. Ergebnis ist ein berückendes Video, das die gefährliche Verquickung von Schönheit und Macht thematisiert.
MYRIAM THYES
The 99th letter, 2022
HD-Video
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr, ab 01.09. DI - SO, 11 - 17 Uhr
Bildnachweis: Myriam Thyes
vom 20.08.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - POSTMODERN CONDITIO HUMANA, MARGRET EICHER
Das Porträt von Prinz Friedrich von Dänemark erhält durch Margret Eichers digitale Collage ein neues Gegenüber. Der „Joker“ ist eine Comic- und Filmfigur, die boshaft ist und ohne Mitleid für andere. Seine Maske oder Schminke gibt ihm ein verzerrtes Menschengesicht. Der Titel dieses Werkes weist auf eine schwierige philosophische Frage hin: „Was macht uns Menschen (heute) aus?“ Wie können wir unsere Identität finden? Wie hat der junge Prinz seine Identität gefunden? Und welche Rolle spielen dabei die Gesellschaft und die Bilder, mit denen wir leben?
MARGRET EICHER
Postmodern Conditio Humana
2022/23, Digitalprint auf Alu-Dibond
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Stiftung Schloss Eutin, Werk: Margret Eicher
vom 14.08.2023
KÜNSTLERINNENPORTRÄT - REBECCA STEVENSON
Rebecca Stevenson erobert sich den Barock. Formen, Farben, die Werkstoffe, die Techniken und die Fragen dieser Epoche faszinieren sie. Jedes neue Werk scheint ein Teil ihrer Forschungsreise in diese Kultur zu sein. Dabei ist das „Barocke“ hochaktuell: Glanz und Überfluss, Krisen und Katastrophen, Wirklichkeit und Illusion in der Social-Media Welt, vor allem aber der immer neue Genuss von Schönheit und die große menschliche Neugier. REBECCA STEVENSON, geboren 1971 studierte u.a. am Royal College of Art, sie lebt und arbeitet in London. Dieses Jahr hatte sie als Resident Artist ein Atelier im Victoria an Albert Museum.
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Foto: Catrin-Anja Eichinger, Werk: Rebecca Stevenson
vom 06.08.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - PLANT MODELS, SIMONE DEMANDT
Blumen waren ein wesentlicher Bestandteil des höfischen Lebens im Barock. Herrscher*innen kultivierten die Pflanzen nicht nur in ihren Gärten, sondern ließen sie erforschen und in Bildern darstellen. Alles Ungewöhnliche löste Neugier aus und wurde festgehalten. Bilder und Bücher zeigten die Anatomie der Pflanzen, ihre Farben, aber auch die Phasen des Wachstums und Vergehens.
Simone Demandt schaut in ihrer Fotoserie Plant Models genau so präzise und begeistert hin. Sie stellt uns die historischen, hölzernen Blumenmodelle wie „Wunderkammer“-Objekte vor. Ihre Kamera macht jedes verwirrende Detail sichtbar. Gleichzeitig steigert sie das Geheimnisvolle dieser Blüten und unsere Neugier.
SIMONE DEMANDT
Plant Models
2015, Pigmentdruck auf Papier
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Stiftung Schloss Eutin, Foto: Catrin-Anja Eichinger, Werk Simone Demandt
vom 30.07.2023
KÜNSTLERINNENPORTRÄT - MARGRET EICHER
Ob als Tapisserie oder digitaler Print, Margret Eichers Interventionen für Symptom:Barock fordern uns heraus und trainieren ein waches Auge.
Eicher wurde 1955 in Viersen geboren. Sie studierte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Aktuell lebt und arbeitet sie in Berlin.
Für Margret Eicher sind Kunstwerke und Medien immer Ausdruck und Spiegelbild der Wertvorstellung einer Gesellschaft. Ob barock oder zeitgenössisch, die Künstlerin sieht sich jeden Tag mit einer wahren Bilderflut konfrontiert. Sie erobert sich jene Bilder, die sie verstören oder faszinieren, zurück und formt sie zur Kunst.
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Stiftung Schloss Eutin, Foto: Catrin-Anja Eichinger
vom 23.07.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - AFTER TIEPOLO, MYRIAM THYES
Das größte Deckengemälde nördlich der Alpen inspirierte Myriam Thyes zu „After Tiepolo“. Die Videoarbeit ist derzeit im Rahmen von Symptom:Barock in der Schlosskapelle in Eutin zu bewundern.
Aufnahmen von Tiepolos Himmelsvision aus der Residenz Würzburg wird in Thyes Videoarbeit nach und nach überdeckt. Planeten und Galaxien ersetzen den Götterhimmel. Dann wachsen Hochhäuser und Kraftwerke in das Firmament.
Das barocke Weltbild verschwindet, doch die moderne Zivilisation verliert den Blick auf die gesamte Welt. Sie sieht nur noch sich selbst.
MYRIAM THYES
After Tiepolo
2013 HD-Video, 9.40 Min.
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Foto: Catrin-Anja Eichinger, Werk Myriam Thyes
vom 16.07.2023
KÜNSTLERINNENPORTRÄT - SIMONE DEMANDT
Für Symptom:Barock hat sich die Künstlerin SIMONE DEMANDT von Schloss Eutin zu 16 fotografischen Interventionen inspirieren lassen.
Demandt wurde 1959 in Dortmund geboren. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und an der Uni Stuttgart. Aktuell lebt und arbeitet sie in Baden-Baden.
Für Simone Demandt ist ihre analoge Kamera ein Instrument, mit dessen Hilfe sie minutiös Objekte, Menschen, Räume, sogar andere Kunstwerke untersucht. In der Begegnung mit der barocken Ausstattung des Eutiner Schlosses lehrt uns der Blick der Künstlerin in die Tiefe zu schauen, wo uns die Oberfläche blendet.
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Stiftung Schloss Eutin, Foto: Catrin-Anja Eichinger
vom 09.07.2023
OBJEKT AUS SYMPTOM:BAROCK - LITTLE FUGUE, REBECCA STEVENSON
Rebecca Stevensons Little Fugue ist ein Augenschmaus. In der Kachelküche Schloss Eutins erzählt die Skulptur vom Barock als einer Zeit, in der Schönheit und Schaudern eng zusammen gehörten. Die Inspiration zu dieser lebensechten Skulptur kommt von großen Zuckerskulpturen, die im Barock Festtafeln schmückten und die Sinne erregen sollten. Stevensons Wachsskulpturen stehen in einer langen Tradition. Auch im Barock war man fasziniert davon, wie lebensecht und detailreich sich dieses Material gestalten ließ. Mit großer Meisterschaft lässt die Künstlerin uns staunen und schaudern angesichts des scheinbar lebendig pulsierenden Tierkörpers und der wie frisch glänzenden Früchte und Blumen.
Rebecca Stevenson
Little Fugue, 2016
Polyesterharz, Wachs
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Foto: Catrin-Anja Eichinger, Copyright Rebecca Stevenson
vom 02.07.2023
KÜNSTLERINNENPORTRÄT - MYRIAM THYES
Von MYRIAM THYES stammen die Videos, aber auch die digitalen Drucke der „Starken Frauen“ in Symptom:Barock. Thyes wurde 1963 in Luxemburg geboren. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Aktuell lebt und arbeitet sie in Düsseldorf und Zürich. Sie setzt sich u.a. intensiv mit der Porträtsammlung Schloss Eutins auseinander. Den zahlreichen Posen männlicher Kraft setzt sie ihre „Starken Frauen“ entgegen. Thyes interessiert sich für gesellschaftliche und kulturelle Symbole, denn diese sagen immer auch etwas über Machtverhältnisse aus. Sie erforscht deren Bedeutung, um sie dann zu zitieren, zu bewerten und neu zu formen.
Symptom:Barock: MO – SO, 10 – 18 Uhr
Bildnachweis: Stiftung Schloss Eutin, Foto: Catrin-Anja Eichinger
vom 25.06.2023
Objekt aus Symptom:Barock - It's a digital world 4, Margret Eicher
In den nächsten Wochen werden wir hier ausgesuchte Werke aus der Sonderausstellung "Symptom:Barock" zeigen.
Den Aufschlag macht Margret Eichers It‘s a digital world 4. Es zeigt uns Science-Fiction und gleichzeitig die digitale Manipulation unseres Alltagslebens. Die Tapisserie wurde auf computergesteuerten Webstühlen in Flandern für diese Ausstellung hergestellt. Sie ist 3,4 m hoch und verdeckt das größte Porträt Schloss Eutins: das des gewaltigen Kriegsherren König Christian IV. von Dänemark. Stattdessen reiht Margret Eicher einen Fürsten unserer Zeit unter die Herrscherporträts im Rittersaal von Schloss Eutin: Elon Musk.
MARGRET EICHER
It’s a digital World 4 · 2023
Jacquard Medientapisserie
DI – SO, 11 – 17 Uhr
Bildnachweis: Foto: Catrin-Anja Eichinger, Copyright Margret Eicher, Courtesy Galerie Michael Janssen Berlin
vom 18.06.2023
Führung zur Sonderausstellung Symptom:Barock
Wart ihr schon in unserer neuen Sonderausstellung Symptom:Barock?
Die vier Künstlerinnen Margret Eicher, Simone Demandt, Myriam Thyes und Rebecca Stevenson haben sich mit ihrer Kunst mit dem barocken Schloss Eutin auseinandergesetzt und den Rundgang mit ihren künstlerischen Interventionen erweitert. Ihren Interpretationen und der Verknüpfung von Gegenwart und Barock werden wir in der Führung zur Sonderausstellung gemeinsam nachspüren und das Faszinierende am Barock entdecken.
Jeden Dienstag und Sonntag gibt es um 15 Uhr eine Führung zu Symptom:Barock. Außerdem gibt es pro Monat zwei Kuratorinnenführungen. Die nächste ist am 29.06. um 14 Uhr.
Bildnachweis: SSE
vom 11.06.2023
FSJ-Stelle zu besetzen
Wir haben ab August 2023 wieder eine FSJ Kultur-Stelle zu vergeben: Du möchtest gerne in einem Museum arbeiten und dazu noch in einem Schloss? Dann komm‘ zu uns!
Malerisch am Großen Eutiner See gelegen, erzählt Schloss Eutin von mehr als 850 Jahren bewegter Geschichte. Zum Ensemble gehört der Englische Landschaftsgarten mit Küchengarten, nur selten ist die Einheit von Schloss- und Gartenanlage noch so in Deutschland zu erleben.
Wir möchten den Freiwilligen die Möglichkeit bieten, in alle Arbeitsbereiche der Stiftung Schloss Eutin hineinzuschauen. Uns ist es wichtig, dass du jeden der Arbeitsbereiche kennenlernst. Im Laufe deines FSJ Kultur wirst du wirst du eigene Schwerpunkte setzen können, vermehrt aber in der Öffentlichkeitsarbeit (Social Media, Website) und Bildung & Vermittlung arbeiten. Weitere Einsatzgebiete sind die Unterstützung in den Bereichen Veranstaltungen, Küchengarten, kuratorische Aufgaben, Büro- und Assistenzaufgaben und Museumsaufsicht, womit es eine gute Balance zwischen praktischen Arbeiten und Schreibtischaufgaben gibt.
Wir sind ein kleines, engagiertes Team. Selbstverständlich nimmst du an den Mitarbeiter*innenversammlungen und Teamtreffen teil und wirst in das Teamgeschehen und die Projektplanung direkt miteinbezogen.
Eutin ist an die Bahnstrecke Lübeck – Kiel angebunden.
Du passt richtig gut zu uns, wenn du
- Interesse an Kultur und Geschichte hast,
- eine Hands-on-Mentalität hast,
- gerne Kontakt mit Menschen hast,
- gerne eigene Ideen einbringst und dich gut selbst organisieren kannst,
- offen und flexibel bist.
Der Arbeitsort ist Eutin.
Die Bewerbung kann entweder über das LKJ Schleswig-Holstein oder über bewerbungen@schloss-eutin.de erfolgen
Bildnachweis: Collage SSE
vom 04.06.2023
Schloss Eutin im Zeichen des Barock
Reminder: Schloss Eutin eröffnet am 9. Juni 2023 in Anwesenheit der vier Künstlerinnen Margret Eicher, Simone Demandt, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes die Sonderausstellung Symptom:Barock.
Fasziniert von der Ausstattung und der Sammlung der barocken Residenz nehmen die Künstlerinnen mit ihren Interventionen im historischen Schlossrundgang direkten Bezug zum Ort. Ihre Arbeiten stehen in einem Dialog mit den bereits historisch vorhandenen Kunstschätzen des Schlosses.
Einen spannenden und enttarnenden Dialog stellen Margret Eichers Medientapisserien mit den Eutiner Gobelins des 17. Jahrhunderts her. Die Bildmacht der Massenmedien wird hier explizit vorgeführt und die aufwendig digital collagierten und computergestützt gewebten Tapisserien Eichers lassen auf wundersame Weise die barocken Textilien wieder lesbar werden.
Simone Demandts Objektfotografie verneint das Bewahren, das Sicherstellen oder die Aufforderung zum affirmativen Wiedererkennen. Sie stellt in Frage, verunsichert, evoziert das Magische oder das Bodenlose.
Als Bildhauerin arbeitet Rebecca Stevenson hauptsächlich mit Wachs. Ihre Technik verweist zurück auf barocke Wachsskulpturen, erinnert zunächst aber auch an die glänzend perfekten Bildwelten der sozialen Medien: Glatte Haut, leuchtende Farben, glänzende Oberflächen kennzeichnen ihre Stillleben mit totem Wild und frischen Früchten.
Von der psychischen und sozialen Potenz politischer und religiöser Symbolik des Barocks profitiert auch die heutige Medienlandschaft, dies thematisiert Myriam Thyes in ihren Videoarbeiten und Fotos. Für die barocken Deckenstuckaturen von Schloss Eutin etwa wird sie verschiedene ihrer Arbeiten weiterentwickeln.
Bildnachweis: Collage: SSE, Foto Margret Eicher: Foto Estefania Landesmann Berlin, Courtesy Galerie Michael Janssen Berlin; Foto Simone Demandt: Simone Demandt; Foto Rebecca Stevenson: Foto Nick Manser, copyright Rebecca Stevenson; Foto Myriam Thyes: Foto Michael Staab
vom 28.05.2023
Eröffnung "Symptom:Barock"
Am 9. Juni um 18 Uhr wird die Sonderausstellung „Symptom:Barock“ eröffnet: Schloss Eutin öffnet seine Türen für die künstlerischen Interventionen von Margret Eicher, Simone Demandt, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes.
Die zeitgenössischen Kunstwerke treten neben und zwischen die barocke Schlossausstattung: Margret Eichers Medientapisserien interagieren mit den historischen Gobelins, Simone Demandts Porträtfotografie begegnet der großen historischen Bildersammlung, Rebecca Stevensons Wachsskulpturen erobern die Konsolen und Tische und Myriam Thyes‘ Videoarbeiten öffnen die Flächen im Deckenstuck zu Ausblicken in eine andere Welt.
In Anwesenheit der Künstlerinnen wird die Ausstellung eröffnet. Vorständin Brigitta Herrmann begrüßt die Gäste, Kuratorin Dr. Sophie Borges gibt eine Einführung in die Ausstellung.
Ab dem 10. Juni kann die Ausstellung, die in der Dauerausstellung des Museums integriert ist, dann von 11 – 17 Uhr besucht werden. Jeden Sonntag und Dienstag wird es um 15 Uhr eine Führung geben.
Bildnachweis: SSE
vom 14.05.2023
Internationaler Museumstag im Schloss Eutin am 21. Mai
Am 21. Mai ist wieder Internationaler Museumstag! Dieser jährt sich zum 46. Mal. Wir sind auch wieder dabei und der Eintritt ins Schloss Eutin ist an diesem Tag frei.
Außerdem haben wir noch weiteres Programm: Drei Führungen gewähren Einblicke in die Geschichte des Schlosses. Um 11 Uhr können sich Familien in der Führung „Von Puder, Pasteten und Seidentapeten“ in die Zeit des Barock entführen lassen. Um 13 Uhr folgt die Führung „Groß und stark – Eine Begegnung mit den mächtigen Frauen im Schloss Eutin“ den Spuren weiblicher Macht nach. Um 15 Uhr wird es mit „Mörderische Geschichten – Morbides und Kurioses aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf“ ein wenig unheimlich.
Die Führungen kosten 4 Euro Person bzw. pro Familie.
Bildnachweis: Internationaler Museumstag
vom 07.05.2023
30 Jahre Stiftung Schloss Eutin
Am 24. April 1992 wurde die Stiftung Schloss Eutin als Stiftung des öffentlichen Rechts per Gesetz errichtet, 10 Jahre später wurde der Freundeskreis Schloss Eutin e.V. gegründet. Daran erinnerte am 04. Mai 2023 ein Empfang im Rittersaal. Die beiden Vorsitzenden des Stiftungsrates, Staatssekretär Guido Wendt und Christian Herzog von Oldenburg, begrüßten zu diesem Anlass etwa 140 geladene Gäste.
„Wir feiern heute 30 Jahre Stiftungsarbeit. Diese Arbeit kann man nur leisten, wenn man starke Partnerinnen und Partner und treue Weggefährten hat“, betonte Brigitta Herrmann, geschäftsführende Vorständin der Stiftung Schloss Eutin. Die 20 Jahre dauernde umfangreiche Sanierung des Schlossgebäudes, die Strategie zur weiteren Öffnung des Hauses aus dem Jahr 2014, die Revitalisierung des Küchengartens zur Landesgartenschau 2016 oder die Umsetzung der baulichen Barrierefreiheit seien nur einige der vielen Meilensteine in 30 Jahren Stiftungsgeschichte.
Das Schloss Eutin mit seinen Gärten sei ein nationales Kulturgut, sagte Ministerpräsident Daniel Günther in seiner Festrede. Er danke allen, die in den vergangenen 30 Jahren an der Arbeit der Stiftung Schloss Eutin e.V. beteiligt gewesen seien. Seine Anerkennung gelte dem Freundeskreis Schloss Eutin e.V. für sein vielfältiges Engagement, dem Beirat für Menschen mit Behinderung im Kreis Ostholstein für die Begleitung der Umsetzung der Barrierefreiheit im Schloss und den ehrenamtlich Aktiven im Küchengarten. „Sie alle haben mit Ihrem unschätzbaren Beitrag einen wichtigen Teil schleswig-holsteinischer Kulturgeschichte erhalten und gepflegt. Und Sie schreiben die Geschichte dieses Schlosses heute weiter.“
In ihren Grußworten berichteten die Vorsitzende des Freundeskreises Schloss Eutin e.V. Monika Obieray, der Landrat des Kreises Ostholstein Reinhard Sager und der Bürgermeister der Stadt Eutin Sven Radestock von ihren Erlebnissen im Schloss und stellten dessen Bedeutung für die Stadt und die Region heraus.
Bildnachweis: Ministerpräsident Daniel Günther hält die Festrede / SSE
vom 30.04.2023
Objekt des Monats: Augusta von Großbritannien und Frederick von Großbritannien
Am 6. Mai 2023 wird in England ein neuer König gekrönt: Charles, früher Prince of Wales, ist zu Charles III. geworden – König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland sowie der Commonwealth Staaten. Auch die ehemals in Schloss Eutin residierenden Herzöge haben durch verschiedene Heiraten weitläufige verwandtschaftliche Beziehungen zum englischen Königshaus.
Zum Beispiel zum Ehepaar Frederick von Großbritannien (1707–1751), als Prince of Wales englischer Thronfolger und seiner Gemahlin Augusta von Großbritannien (1719–1772). Ihre Porträts hängen seitlich des Baldachins im Roten Salon. Fredericks Schwester Mary von Großbritannien war mit einem Cousin der Eutiner Herzogin Ulrike Friederike Wilhelmine (1722–1788) verheiratet und Augustas Bruder Wilhelm war der Ehemann von Anna von Holstein-Gottorf (1709–1758) aus der herzoglichen Eutiner Familie. Die Eutiner Herzöge und Großherzöge waren mit dem dänischen, norwegischen und schwedischen Königshaus verwandt, am engsten jedoch mit den Zaren von Russland. Wichtige familiäre Beziehungen wurden nicht nur durch Stammbäume, sondern auch in Porträtgalerien dokumentiert und ausgestellt. Im 19. Jahrhundert bemühte man sich, die Galerie zu vervollständigen und suchte vor allem nach Bildnissen bedeutender – königlicher Verwandter aller Jahrhunderte. Möglicherweise wurden damals die Porträts von Frederick und Augusta angekauft.
Details: David Lüders (zugeschrieben)
Frederick von Großbritannien, Augusta von Großbritannien
ca. 1737, Öl auf Leinwand
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: SSE/ Sönke Ehlert
vom 23.04.2023
Mit Westen ins neue Gartenjahr
Strahlende Gesichter gab es bei den vielen ehrenamtlichen Gärtner*innen im Küchengarten Schloss Eutin am 14.04.2023. Grund war die Übergabe hochwertiger grüner und mit Logo versehener Westen durch die Bürgerstiftung Eutin. „Ich hoffe, damit macht die Arbeit noch mehr Spaß“, so Ingrid Berger, die Vorsitzende der Bürgerstiftung Eutin bei ihrer Begrüßung.
Die Bürgerstiftung Eutin hatte im Herbst 2021 die Idee, die ehrenamtlich Aktiven im Küchengarten Schloss Eutin durch die jährliche Aktion der Lübecker Nachrichten „Hilfe im Advent“ mit einheitlichen Jacken oder Westen auszustatten. Das Jahresmotto war vor dem damaligen Corona-Hintergrund „Gemeinsam gegen einsam“. Die LN hatte die Aktion gerne aufgenommen, sodass die Bürgerstiftung Eutin 1000 Euro aus der Weihnachtsaktion 2021 erhielt.
„Die sehr positive Reaktion des Teams der Ehrenamtlichen auf diese geplante Unterstützung hat uns angespornt den Betrag für die Anschaffung von hochwertigen Westen mit Logoaufdruck weiter zu erhöhen“, so Angela Metzler vom Vorstand der Bürgerstiftung Eutin. Zwei Benefizkonzerte der Stiftungen der Sparkasse Holstein im Rahmen des „Kultursommers 2022“ im Jagdschlösschen am Ukleisee erbrachten weitere 910 Euro, die Bürgerstiftung Eutin stockte dann bis zur benötigten Summe von 2.700 Euro auf.
Nachdem Kerstin Imogen Vieth die Leitung des Küchengartens im Sommer 2022 übernommen hatte, konnte die Umsetzung des Projektes nach Ende der Gartensaison im Herbst gestartet werden. In enger Abstimmung zwischen Hans-Ingo Gerwanski von der Bürgerstiftung Eutin und Kerstin Imogen Vieth erfolgte zuerst die Auswahl geeigneter Arbeitskleidung. Im Rahmen einer Anprobe mit Musterexemplaren wurden den Ehrenamtlichen drei Westenmodelle zur Auswahl vorgestellt, ebenso wurden sie nach gewünschter Farbe und Größe befragt. Zum Schluss wurden die Westen mit dem Logo des Küchengartens Schloss Eutin versehen
„Die Bürgerstiftung Eutin hat uns im Küchengarten schon häufig ganz wunderbar unterstützt. Auch diese Aktion zeigt die Wertschätzung für die Arbeit der Ehrenamtlichen. Dafür möchte ich der Bürgerstiftung ganz herzlich danken!“, so Brigitta Herrmann, geschäftsführende Vorständin der Stiftung Schloss Eutin.
Bildnachweis: SSE
vom 16.04.2023
Seidenblumen im Schloss Eutin
Seit ein paar Wochen zieren neue Seidenblumen das Speisezimmer von Schloss Eutin, womit die Neueinrichtung des Raums vollendet ist. Bereits zur Neueröffnung des Speisezimmers im letzten Jahr war es mit echten Blumen ausgestattet. Diese sind nun nachgestaltet worden und sind in Farbigkeit und Zusammenstellung vom Dekor des Porzellans inspiriert.
Die realitätsgetreuen Seidenblumen stammen aus der Manufaktur „Deutsche Kunstblume Sebnitz“. Die „Deutsche Kunstblume Sebnitz“ zählt zu den wenigen Manufakturen weltweit, in denen noch heute Kunstblumen in traditioneller Handarbeit gefertigt werden. So kann man jedes Blütenblatt einzeln bewegen. Wir danken „Deutsche Kunstblume Sebnitz“ herzlich für das Sponsoring!
Bildnachweis:SSE
vom 09.04.2023
Ostern geöffnet
Es wird frühlingshaft! Seit dieser Woche stehen die weißen Bänke wieder im Innenhof von Schloss Eutin und laden zum Verweilen in der Sonne ein.
Das Museum hat über die Ostertage geöffnet, auch am Montag, von 11 bis 17 Uhr und ist von der Ostseeküste aus schnell erreicht. Wenn es trocken bleibt, dann lohnt sich auch ein Ausflug in den Garten.
Es ist jederzeit und mit ein bisschen Vorlauf auch möglich, eine Privatführung wie zum Beispiel unsere Familienführungen zu buchen. "Von Puder, Pasteten und Seidentapeten" (6-10 J.) für die Grundschulkinder oder "Ausflug in die Welt der antiken Sagen" (10-15 J.) für Jugendliche - hier ist für jede Altersgruppe etwas dabei!
Bildnachweis:SSE
vom 02.04.2023
Bildungsspaß im Schloss Eutin
Lust auf Unterricht in einem Schloss? 2. bis 4. Klasse in Ostholstein? Dann ist der Bildungsspaß Holstein genau das Richtige für euch!
Der Bildungsspaß der Sparkassenstiftung Ostholstein ist für alle Grundschulen im Kreis Ostholstein kostenlos. Die Sparkassenstiftung übernimmt darüber hinaus die Kosten für die Zugtickets. Sollte es keine Zugverbindung vom Schulort nach Eutin geben, dann holt der Bus der Sparkassenstiftung die Klasse an ihrer Schule ab und bringt sie auch wieder zurück.
Wir bieten z.B. das dreistündige Programm „Kinderwelten im Barock“ an: Wie haben die Kinder in der Zeit des Barock gelebt? Was war damals anders als heute? Die Schüler*innen finden heraus, wie der Tag von Prinzessin Sophie Auguste Friederike aussah. Oder was der Diener Johann den ganzen Tag über machen musste. Wie schwer war ein Wassereimer für das Bad des Herzogs? Wie war es, eine Perücke zu tragen? Wir probieren es aus.
Die Anmeldung erfolgt über: www.bildungsspass-ostholstein.de
Bildnachweis:Steinhusen/SSE
vom 26.03.2023
Objekt des Monats: Kaffeeservice, um 1820
Ein Neuzugang im Schloss Eutin ist das wunderschöne Kaffeeservice, das sich seit Anfang März im Tapetenzimmer befindet. Es erzählt uns ein Stück Schlossgeschichte: Nachdem man im Speisezimmer festlich getafelt hatte, schritt man zum Kaffee oder vielmehr zum Mokka in das direkt angrenzende Tapetenzimmer. Die Sitzordnung war nun aufgehoben und diverse Sitzgelegenheiten, aber auch der offene Raum luden zu neuen Begegnungen ein. Das Service mit seinen 23 Teilen stammt wohl von ca. 1820 und umfasst acht Tassen und Untertassen. Hinzu kommen eine Kaffeekanne und eine Heißwasserkanne zum Verdünnen des starken Mokkas sowie Zuckerdose und Milchkanne.
Die Gestaltung ist klassizistisch, Kannen und Tassen haben elegante geometrische Formen und auch die Farbigkeit ist reduziert. Neben der Vergoldung der Ränder, Knäufe, Griffe sind alle Teile schwarz auf weiß mit sogenannten Umdruck-Dekoren verziert. Lustige und liebliche kleine Alltagsszenen wurden zunächst in Kupfer gestochen und dann über ein Transfermedium auf die Tassen aufgedruckt und aufgebrannt. Beim abendlichen oder auch nachmittäglichen Kaffeetrinken konnten die Bildchen auch Anregung zum Small Talk sein.
Wir danken dem schleswig-holsteinischen Privatsammler für die großzügige Schenkung.
Details: Unbekannte Manufaktur, vermutlich Frankreich
Kaffeeservice, um 1720
Porzellan, Umdruckdekor und Vergoldung
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: SSE
vom 19.03.2023
Frühlingsversprechen
Der Frühling hält Einzug in Schloss Eutin!
Das wird am 02. April ab 11 Uhr gefeiert mit der Präsentation eines bunt bepflanzten Blumentisches, einer sogenannten Jardiniere. Solche Blumentische waren in Schlössern beliebt, um die ersten Frühlingsboten frühzeitig in die Wohnräume zu holen. Das Möbelstück aus dem 19. Jahrhundert wurde erst im vergangenen Jahr vom Freundeskreis Schloss Eutin erworben und wird nun erstmals öffentlich bei uns im Museum gezeigt.
Mit Einführung, einem Glas Sekt und blumiger Überraschung.
Mehr Informationen zur Veranstaltung findet ihr hier.
Ab 12 Uhr beginnt in Eutin der Shopping-Sonntag, somit lassen sich ein Ausflug ins Schloss und der verkaufsoffene Sonntag wunderbar miteinander verbinden.
Bildnachweis: SSE
vom 07.03.2023
Schloss Eutin als Ausflugsziel
Der März ist da: Das Wetter mag zwar manchmal noch etwas durchwachsen sein, aber wir freuen uns, endlich wieder Besucher*innen begrüßen zu dürfen!
Als Tagesausflugsziel in den Ferien bietet sich Schloss Eutin ideal an: Eutin ist nämlich nicht nur unweit der Ostsee, sondern liegt auch gar nicht so weit entfernt von Hamburg, Kiel oder Lübeck. Außerdem ist es an die Bahnstrecke Kiel-Lübeck angebunden.
Wir haben tolle Angebote für Kinder und Familien: spezielle Gruppentickets und auch eine kostenlose Rätselrallye durchs Museum.
Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag, von 11 bis 17 Uhr.
Bildnachweis: SSE/Buscher
vom 26.02.2023
Objekt des Monats: Großfürstin Maria Fjodorowna, Öl auf Leinwand
Dieses Porträt zeigt uns, dass uns die Menschen vor 250 Jahren ähnlicher sind, als wir glauben. Mal eben ein Selfie an die Familie verschicken oder auf Social Media mit Freunden teilen, ein tolles Urlaubsfoto liken ... Was heute so einfach ist, war selbst für die mächtigsten Menschen des 18. Jahrhunderts ein Problem.
Maria Fjodorowna zum Beispiel. Die künftige Zarin befindet sich mit ihrem Ehemann Paul auf der ersten großen gemeinsamen Reise in Italien. Sie macht Kultur-Tourismus, Städtetrips, kauft Souvenirs und lässt sich Kleider anfertigen – natürlich alles vom Feinsten. Bei dem bekanntesten Porträtmaler Roms Pompeo Batoni lässt sie ein Bild von sich malen, das die besten Momente ihrer „Grand-Tour“ allegorisch zusammenfasst. Ein Bild reicht aber natürlich nicht, wenn die Verwandten an ganz verschiedenen Orten leben. Also wird sofort eine genaue Kopie beauftragt. Auch kleinere Versionen entstehen später – die sind auch leichter zu verschicken.
Ein großer Aufwand, aber so erreichte das Gesicht der glücklichen Maria Fjodorowna schließlich Eutin – das Schloss, in dem für einige Jahre ihre Schwester Friederike lebte – und befindet sich heute im Museum.
Details: Unbekannte Kopist*in, Großfürstin Maria Fjodorowna, nach 1783, Öl auf Leinwand
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: SSE
vom 19.02.2023
Ankündigung Saisoneröffnung 2023
Die dunkle Jahreszeit neigt sich dem Ende zu und wir freuen uns, am 04. März wieder zu öffnen!
Dann könnt ihr wieder von Dienstag bis Sonntag (11 bis 17 Uhr) Schloss Eutin besuchen, die Dauerausstellung im Museum besichtigen, im Shop stöbern oder natürlich im Schlossgarten flanieren. Am 12. März haben wir eine besondere Veranstaltung: Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März laden wir alle Frauen bei freiem Eintritt zu einer Begegnung mit den starken Frauen im Schloss Eutin ein. Die Führungen finden um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr statt und kosten 4 Euro pro Person.
Natürlich könnt ihr jetzt schon gerne Führungen oder Kindergeburtstage anzumelden.
Wir freuen uns, wenn das Haus wieder mit Eutiner*innen, Ausflugsgästen und Familien gefüllt ist!
Bildnachweis: SSE
vom 05.02.2023
Winterarbeiten
Was passiert eigentlich während der Winterpause? Wir können euch verraten: So einiges!
Der Februar ist der großer Reinemachen-Monat im Schloss Eutin. Die Ausstellungsräume des Museums werden, so weit es geht, leergeräumt, damit sie gereinigt, gebohnert und gewachst werden können. Doch nicht nur in der Belétage, auch im Erdgeschoss wurde fleißig gearbeitet: Im Shop lief die Inventur.
In der Ausstellung und den Fluren ist es kalt, man ist gut beraten, wenn man seine Winterjacke trägt. Unsere Kunstwerke sind dieses Klima gewohnt und vertragen es deshalb ganz gut (wenn ihr dazu mehr erfahren möchtet, könnt ihr am Tag der Restaurierung mehr dazu erfragen).
Einige Führungen werden überarbeitet, dafür muss man das Haus auch neu erkunden, wie man auf dem Foto sieht.
Außerdem laufen die Vorbereitungen für die Sonderausstellung dieses Jahr: „SYMPTOM:BAROCK“. Da gibt es im Hintergrund natürlich noch eine Menge zu erledigen, bevor dann im Juni die Eröffnung stattfindet.
Wenn jemand nun Lust bekommen hat, im Schloss als Aufsicht zu arbeiten, geht es hier zu unseren Stellenausschreibungen: www.schloss-eutin.de/jobs/
Bildnachweis: SSE
vom 29.01.2023
Objekt des Monats: Der Seepavillon
Der „Seepavillon“ liegt an der Spitze der kleinen Landzunge im Eutiner See, auf der das Schloss steht.
Damit ist er für viele Spaziergänger*innen der Startpunkt für einen Ausflug in den Schlossgarten. Als Sehenswürdigkeit zieht der einfach gestaltete „Seepavillon“ die Blicke nicht auf sich. Mit seinen schlicht zusammengesetzten Granitsäulen und -platten wirkt er fast modern. Doch das täuscht, bereits 1799 im Zuge der Umgestaltung des barocken Schlossgartens zum Englischen Landschaftsgarten wurde der „Seepavillon“ geplant und erbaut. Zur Stabilisierung mussten dafür zunächst Pfähle in den weichen Seeboden gerammt werden.
Seit nunmehr 200 Jahren ermöglicht dieser unspektakuläre Bau umso grandiosere Rundumblicke in die Kulturlandschaft am Eutiner See. Morgens bei leuchtend aufgehender Sonne, aber auch an grau-stillen Wintertagen. Gegenüber befindet sich die Fasaneninsel, nördlich erstreckt sich am anderen Ufer das hügelige Gelände des Seeschaarwaldes und nordwestlich befindet sich die Bucht zur Stadt hin. Südlich ist der „Philosophengang“ genannte Uferweg jenseits der Bucht zu erkennen.
Von Dr. Sophie Borges
Bildnachweis: SSE
vom 15.01.2023
Heiraten im Schloss
Wusstet ihr, dass man im Schloss Eutin auch heiraten kann?
Wir sind eine Außenstelle des Standesamtes, außerdem sind auch freie Trauungen und kirchliche Trauungen in der Schlosskapelle möglich.
Schloss Eutin, der Schlossgarten sowie der Küchengarten mit Orangerie bieten vielfältige Räume und Kulissen für eure Hochzeit. Gestaltet eure Feier an einem einzigartig historischem Ort unweit der Ostsee.
Gerne gestalten wir auch die Zeit zwischen Sektempfang und Fest am Abend, z.B. mit einer exklusiven Sonderführung im Schlossmuseum oder dem Englischen Landschaftsgarten. Eine Kutschfahrt zwischendurch oder eine kleine Schifffahrt mit der Eutiner Seerundfahrt vom Anleger in unmittelbarer Nähe zum Schloss ist möglich.
Und natürlich bieten Schloss und Schlossgarten mit den vielen Perspektiven und Sichtachsen die perfekte Kulisse für Hochzeitsfotos!
Standesamtliche Trauungen sind im Rundturmzimmer (bis 8 Gäste), Strackzimmer (bis 24 Gäste), Rittersaal (bis 80 Gäste) möglich. Freie Trauungen können im Gelben Salon (bis 32 Gäste), auf der Südterrasse (bis 16 Gäste) oder in der Orangerie (bis 60 Gäste) erfolgen.
Mehr Informationen erhaltet ihr unter info@schloss-eutin.de oder +49 4521 70950.
Bildnachweis: SSE/Dietz
vom 08.01.2023
Ab in die Winterpause
Ab dem 09. Januar ist Schloss Eutin in der Winterpause.
Was bedeutet das eigentlich? In erster Linie haben das Schlossmuseum mit der Dauerausstellung und der Shop nicht geöffnet. Auch im Küchengarten herrscht zur Zeit Pause.
Der Betrieb geht hinter den geschlossenen Türen natürlich weiter – wir planen und bereiten ganz fleißig alles für die Saison 2023 vor! Außerdem ist die Winterpause auch immer die Zeit, in der restauratorische Arbeiten stattfinden können und das Schloss auf Hochglanz gebracht wird. Auch auf Instagram und Facebook bleiben wir euch erhalten, allerdings mit einer etwas geringeren Schlagzahl als sonst.
Unser Museum öffnet wieder am Samstag, dem 4. März 2023. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit allen!
Bildnachweis: SSE/Roeßler
vom 23.12.2022
Bis zum nächsten Jahr!
Schloss Eutin hat zwischen den Jahren und in der ersten Januarwoche geöffnet, bevor wir uns in die Winterpause verabschieden.
Das Team wünscht allen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Öffnungszeiten:
25.12. – 30.12.: 12 – 16 Uhr
01.01. – 08.01.: 12 – 16 Uhr
Heiligabend und Silvester geschlossen
Zu diesen Zeiten könnt ihr das Museum für einen Ausflug besuchen und auch zwischen den Feiertagen ein wenig Kultur genießen.
Bis bald!
Bildnachweis: SSE
vom 11.12.2022
Gewerkelt wird immer
Die Ursprünge von Schloss Eutin liegen im Mittelalter: Da begann alles mit einzelnen Gebäudeansammlungen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese immer größer und in verschiedenen Bauvorhaben unter verschiedenen Fürstbischöfen und Herzögen zusammengeführt, sodass die bekannte Sehenswürdigkeit unweit der Ostsee, so wie wir sie heute kennen, entstand.
An diesem winterlichen Bild kann man ganz wunderbar erkennen, wie der Süd- und Westflügel zusammengeführt wurden. Für ein dem Barock entsprechendes Erscheinungsbild wurden außerdem unter dem Baumeister Rudolph Matthias Dallin ab 1716 die Fenster angepasst, sodass diese in der Fassade einheitlich wirken.
Wenn man das Museum besucht, empfiehlt es sich außerdem auf die Flure zu achten: Die Galerien wurden ebenfalls erst Anfang des 18. Jahrhunderts eingezogen, so passte man die alte Substanz den damals aktuellen Wohnkulturtrends an.
Bildnachweis: SSE
vom 04.12.2022
Raumdimensionen
Wenn man sich häufiger in einem Gebäude wie Schloss Eutin bewegt, verliert man manchmal ein wenig das Gefühl für die tatsächliche Größe eines Raums. Zumindest haben wir das diese Woche festgestellt, als wir für ein Projekt im Raumplan nachgeschaut haben. Denn dort zeigt sich, dass zum Beispiel auch das Gartenkabinett, das sich im Vergleich zum daneben liegenden Strack-Zimmer „klein“ anfühlt, gar nicht so klein ist. Immerhin kommt es auf gut 18 qm, womit es dennoch zu den kleinsten Ausstellungsräumen im Museum gehört.
Auch wenn es draußen nun manchmal etwas ungemütlicher wird, lädt dieser Raum zumindest zum imaginären Ausflug in den Garten ein, in dem Kultur und Natur Hand in Hand gehen, und auch Kinder mit der Gartenrallye das Gelände entdecken können.
Bildnachweis: SSE/ Ralf Buscher
vom 27.11.2022
Advent im Schloss
Das Wetter begann vergangene Woche winterlich mit viel Schnee rund um Eutin, sodass wir direkt weihnachtlich gestimmt waren. Zudem wurde vor dem Schloss der Eutiner Weihnachtsmarkt aufgebaut, man fühlt sich wie im Winterwunderland.
Im Advent steht einiges im Schloss Eutin an! Am 27.11. gibt es um 14 Uhr eine Märchenführung, weitere Termine folgen im Dezember.
Wer noch auf der Suche nach Geschenken ist, wird sicherlich im Winterzimmer fündig. Der erweiterte Museumsshop lädt zum Stöbern ein. Im liebevoll ausgesuchten Sortiment gibt es Fine Bone-China-Porzellan der „Zwiebelblüher“, weihnachtliche Papeterie, Wohnaccessoires, Taschen, Schals, Handschuhe, Schmuck, nostalgische Girlanden und vieles mehr.
Am 2. Adventswochenende findet zum 23. Mal die Kiwanis-Weihnacht im Schloss statt. Der Weihnachtsmarkt bietet einen Kunsthandwerkermarkt, weihnachtliche Musik, heiße Getränke und winterlichen Speisen.
Außerdem lädt Pastor Stefan Grützmacher am 15. Dezember um 18 Uhr herzlich zu einer abendlichen Andacht im stimmungsvollen Schlossinnenhof ein.
vom 20.11.2022
Objekt des Monats: Lit à la polonaise, um 1780
Das kostbare Eutiner Himmelbett ist ein sogenanntes Lit à la Polonaise. Diese Bettenform wurde im 18. Jahrhundert populär. Sie zeichnet sich durch einen runden Betthimmel aus, der zentral über dem Bett zu schweben scheint. In Schloss Eutin wird der Baldachin von einer goldenen Krone umschlossen, obenauf sitzt ein aus Stoff geschnittener Schmuck, der einen Federbusch imitiert. Vier geschwungene Bettpfosten halten den Aufbau, sie sind mit Vorhängen behängt, die ein Öffnen und Schließen erlauben. Typischerweise stehen diese Betten längs der Wand, sodass man sie auch tagsüber als Ruhebett nutzen kann. Der Stoff aus rotem Lampasgewebe mit Atlasgrund stammt möglicherweise noch aus der Entstehungszeit des Bettes. Sein Muster im klassizistischen Stil kann der Produktion in Lyon, Frankreich um 1780-1790 zugeordnet werden. Möglicherweise wurde der Stoff des Eutiner Bettes aber im 20. Jahrhundert ergänzt oder ersetzt. Weil das Gewebe historisch perfekt nachgewebt wurde, können allerdings selbst Expert*innen schwer nachweisen, ob der Stoff original ist.
Lit à la polonaise, um 1780 Eichenholz, weiß gefasst und vergoldet, Seide
Von Dr. Sophie Borges
vom 13.11.2022
Winterzimmer im Shop
Seit dem 12.11. ist es wieder soweit: Das Winterzimmer hat eröffnet!
Die Erweiterung des Shops ist jedes Jahr eins der Highlights der Vorweihnachtszeit im Schloss Eutin.
Der erweiterte Museumsshop mit Winterzimmer lädt zum Stöbern ein: Im liebevoll ausgesuchten Sortiment gibt es Fine Bone-China-Porzellan der „Zwiebelblüher“, weihnachtliche Papeterie, Taschen-Unikate, Wohnaccessoires, Taschen, Schals, Handschuhe, Schmuck sowie nostalgische Girlanden.
Der Shop hat während der Öffnungszeiten des Schlossmuseums geöffnet. Ein Besuch lohnt sich!
vom 06.11.2022
2023 kann kommen!
Langsam wird es ruhiger im Schloss und Innenhof. Die ganz großen Besucher*innenströme sind nach den Ferien vorbei.
Während der herbstliche Schlossgarten weiterhin zu Spaziergängen einlädt – wie kann man kein Foto machen bei schaurig-schönem Nebel oder von dem im Sonnenschein leuchtenden Laub?! – blicken wir im Schloss schon in die nahe Zukunft. Wir sind mitten in der Jahresplanung 2023 und freuen uns schon so auf die tollen Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen, die in der Vorbereitung stecken! Davon werdet ihr dann hier, im Newsletter oder auf unserer Website erfahren.
Wie werdet ihr eigentlich auf unsere Veranstaltungen aufmerksam? Und was könnt ihr euch noch vorstellen?
vom 30.10.2022
Immer auf dem Laufenden bleiben
Kennt ihr eigentlich schon unseren Newsletter?
An jedem letzten Donnerstag des Monats gibt es von uns Post. Im Newsletter erfahrt ihr, welche Veranstaltungen und Führungen im nächsten Monat im Schloss Eutin anstehen. So bleibt ihr informiert und könnt Ausflüge planen. Im Newsletter für den November werden neben dem Lichterfest und einem Trompetenkonzert auch Programmpunkte für Familien und Kinder vorgestellt: Kirsten Boie liest und im Advent finden wieder unsere Märchenführungen statt.
Hier könnt ihr euch eintragen.
vom 23.10.2022
Start der Wintervorbereitungen
Während die Tage langsam kürzer werden, wird es auch für das Schloss Eutin und seine Außenanlagen langsam Zeit, alles winterfest zu machen.
Letzte Woche holte die Firma Rahlf unsere Blumenkübel aus dem Garten und dem Innenhof ab. Auf dem Bild sieht man, wie sie auf Paletten gelagert auf ihre Abholung warten, unter den wachsamen Augen der originalen Flora. Die Pflanzen müssen jedes Jahr eingelagert werden, einige werden auch umgetopft. Nächstes Jahr dürfen wie sie dann wieder bei uns begrüßen!
Im Oktober finden noch öffentliche Themen- und Familienführungen statt und laden zu einem Ausflug ins Museum ein. Still wird es danach aber keineswegs! Im November finden mit einer Lesung von Kirsten Boie und dem Lichterfest weitere Veranstaltungen statt, die das Schloss auch in der dunklen Jahreszeit mit Leben füllen.
vom 16.10.2022
Objekt des Monats: Nachtigallenbusch im Schlossgarten, 1812
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein war von 1808–1829 Hofmaler des (Groß-)Herzogs von Oldenburg. Er lebte und arbeitete in dieser Zeit in Eutin und schätzte seine neue Heimat sehr. Wie die Einheimischen heute spazierte auch Tischbein mit Vorliebe durch den schönen Schlossgarten. Die Natur inspirierte ihn offenbar, denn das Seeufer, die beeindruckenden Bäume und die Wiesen des Schlossgartens finden sich in seinen Gemälden und Zeichnungen wieder. Das gilt auch für das Landschaftsgemälde „Nachtigallenbusch im Schlossgarten“, das sich als Dauerleihgabe aus Privatbesitz in unserer Sammlung befindet.
Ein hoher verzweigter Baum ragt in den Himmel, vor ihm sind mehrere kleine Büsche zu sehen. Vielleicht ist einer von ihnen der titelgebende Nachtigallenbusch. Diese Vögel waren nach Zeitzeugenberichten um 1800 überall im Schlossgarten zu hören. Im Hintergrund links befindet sich gut wiedererkennbar das geschwungene Ufer des Eutiner Sees. Dort, wo heute die Seebühne steht, begrüßen sich zwei weiße Schwäne. Und es gibt noch mehr Tiere: Links lagert eine kleine Schafherde, rechts hat es sich ein einzelnes Schaf bequem gemacht. Genüsslich kaut es – vermutlich an einem Büschel Eutiner Schlossgartengras. Gleich neben dem Schaf schläft eine Hirtin in einem feinen weißen Kleid.
Tischbein kombiniert hier die wirkliche und wiedererkennbare Landschaft mit einer idealen Szenerie. Die schlafende Schäferin schmiegt sich so vertrauensvoll ins Gras, als wäre es ihr natürliches Bett. Bäume, Büsche, Tiere, Menschen und das sanfte Sonnenlicht werden eins in der Ruhe eines Nachmittags.
Das Landschaftsgemälde finden Sie im Strack-Zimmer. Was Tischbein uns erzählt, weiß jeder Eutiner und jede Eutinerin – der Schlossgarten ist ein Paradies. Viel Spaß auf Ihrem nächsten Herbstspaziergang!
Daten:
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829)
Nachtigallenbusch im Schlossgarten, 1812
Öl auf Leinwand
Von Dr. Sophie Borges
vom 09.10.2022
Augen auf am Tag der Kuriositäten!
Habt ihr im Schloss Eutin schon einmal diese Figuren im Stuck gesehen? Um sie zu entdecken, muss man ganz genau hinschauen!
Seine Blütezeit erlebte der Stuck im Deutschland des 17. und 18. Jahrhunderts - besonders während des Rokoko und Barock. Erst mit der Bautätigkeit des Hofbaumeisters Rudolph Matthias Dallin ab 1716 kamen Stuckateure an den Hof nach Eutin. Leider kennen wir nicht die Namen aller Stuckateure, die mit ihrem Handwerk die Decken geschmückt haben und können ihre Arbeiten nicht zuweisen.
Nun kommt des Rätsels Auflösung: Diese Figuren findet ihr ganz am Anfang der Belétage im Strack-Zimmer. Vielleicht könnt ihr sie bei eurem nächsten Besuch entdecken!
vom 02.10.2022
Danke an das ehrenamtliche Engagement im Küchengarten!
Wir nehmen das heutige Erntedankfest zum Anlass, um einen Blick in den Küchengarten zu werfen.
Dieses Jahr gab es sehr viele Äpfel. Der trockene Sommer bedingte viel Notabwurf, manche Sorten hingen übervoll. Aber es konnte alles bewältigt werden: Der Küchengarten kann nur dank des Einsatzes der ehrenamtlich Aktiven geführt und gepflegt werden. Daher auch an diese ein herzliches Dankeschön! Wer dieses Jahr noch einmal mit ihnen ins Gespräch komme möchte, hat dazu am 07. Oktober ab 15 Uhr bei „Der Küchengarten stellt sich vor“ Gelegenheit.
vom 25.09.2022
Ein buntes Herbstprogramm im Oktober
Der Oktober steht vor der Tür!
Wenn in den Herbstferien das Wetter mal trübe aussehen sollte, gibt es für Familien zahlreiche Gelegenheiten, eine gemeinsame Führung im Schloss zu besuchen. Ob "Mein erstes Schloss" (3-6 J.) für unsere ganz kleinen Besucher*innen, "Von Puder, Pasteten und Seidentapeten" (6-10 J.) für die Grundschulkinder oder "Ausflug in die Welt der antiken Sagen" (10-15 J.) für Jugendliche - hier ist für jede Altersgruppe etwas dabei!
Von Dienstag bis Samstag gibt es jeden Tag um 15 Uhr eine andere Themenführung. Entdecken Sie innerhalb unterschiedlicher Führungen die bewegte Geschichte von Schloss Eutin und seiner Bewohner*innen: "Mörderische Geschichten", "Aufgetischt - Tafelkultur im Schloss", "Herzogliche Gartenfreuden", "Groß & Stark - Eine Begegnung mit den mächtigen Frauen im Schloss Eutin" und "Dienstbotenführung".
Termine
vom 18.09.2022
Objekt des Monats: Die verwechselte Königin
Wir haben uns lange gefragt, wer die Dame auf diesem Porträt wirklich ist. Der Name auf dem Schild am Rahmen und das Inventar besagten, dass es sich um Luise Ulrike von Preußen (1720-1782) handelt. Sie war eine Schwester von Friedrich dem Großen, heiratete 1744 den Eutiner Herzog Adolf Friedrich und wurde an seiner Seite Königin von Schweden.
Das Gemälde stammt aus der Werkstatt von Antoine Pesne (1683-1757), dem preußischen Hofmaler unter Friedrich dem Großen. Es zeigt eine Dame im silbernen, spitzenbedeckten Kleid mit Hermelinmantel und Krone – eine Königin. Der Schluss, dass es sich hier um Luise Ulrike handelte, lag also nahe.
Aufmerksamen Beobachtern fiel jedoch immer wieder auf, dass unser zweites Porträtgemälde der Luise Ulrike auf Schloss Eutin der Dame im Silberkleid nicht sehr ähnelt.
Nun wurden Bildnisse gern idealisiert. Insbesondere Damenbildnisse geben vor allem darüber Auskunft, wie der ideale Frauenkörper einer Zeit aussah. Individuelle Gesichtszüge sind nicht häufig anzutreffen. So sind auch bei unseren Damenporträts des Malers Antoine Pesne die Abweichungen in den Gesichtszügen nicht sehr ausgeprägt.
Doch der Vergleich mit anderen Versionen der beiden Porträtgemälde erhärtete den Verdacht: Die Dame im Silberkleid ist nicht Luise Ulrike, sondern eine andere Königin: Elisabeth Christine von Braunschweig (1715-1797), die Königin von Preußen, Ehefrau von Friedrich dem Großen. Der Beweis liegt im Detail: Die Krone neben der Hand weist acht große Perlen auf, die wie Birnen geformt sind. Für diese vielen Birnenperlen sind die preußischen Kronen berühmt. Wir freuen uns, dass Elisabeth Christine nun endlich unter ihrem richtigen Namen bestaunt und bewundert werden kann. Herzlich Willkommen Elisabeth Christine!
Daten: Werkstatt Antoine Pesne, Elisabeth Christine, Königin von Preußen, um 1745, 142,5 x 110,5 cm, Stiftung Schloss Eutin, Inv. 463
Von Dr. Sophie Borges
vom 11.09.2022
Tag des offenen Denkmals® 2022 - freier Eintritt
Am 11. September findet der Tag des offenen Denkmals® 2022 statt. An diesem Tag gibt es freien Eintritt ins Schloss Eutin.
Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert.
Das Schloss Eutin hat eine über 800 Jahre alte Baugeschichte. Auch heute noch wird jedes Jahr gewerkelt und ausgebessert, um die Sehenswürdigkeit zu erhalten. Nach der Sanierung ist vor der Sanierung! So ist zurzeit die Nordfassade eingerüstet.
vom 04.09.2022
EIN STÜCKCHEN KUNST IM SCHLOSS EUTIN
Am 28.08. war es so weit: Im Schloss Eutin wurde von Kuratorin Dr. Sophie Borges das Lieblingsporzellan der Teilnehmenden der Veranstaltung „Ein Stückchen Kunst“ begutachtet. Konzept des neuen Formats war es, dass Interessierte vorab zur Vorbereitung Fotos ihrer Schmuckstücke schicken konnten und diese dann vor Ort von Dr. Sophie Borges kunsthistorisch eingeordnet wurden. Zu den Schätzen und Andenken, die zuhause schlummerten und mitgebracht wurden, gehörten spannende Objekte, u.a. ein Kaminuhr-Set, ein aufwendig bemalter Sammelteller und eine große Prunkschale.
Ein kleiner Kreis von 12 Personen kam in persönlicher und gelöster Atmosphäre im Rundturmzimmer im ehemaligen Appartement des Herzogs ins Gespräch. Dabei wurde gelacht und gestaunt. So wurde der wertvolle Schinkel-Korb der KPM Berlin, den ein Gast mitgebracht hatte, vom Preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten 1928 beauftragt und für eine Milchhochleistung überreicht, die damals sogar Weltrekord war. Sophie Borges hatte sehr sorgsam und zeitintensiv recherchiert, um möglichst viel über die angemeldeten Stücke herauszufinden. Dabei gelang ihr ein Coup mit einem Cremetöpfchen einer Wiener Manufaktur aus dem Jahre 1783, zu dem ihr eine Expertin mithilfe einer Stempelnummer den Bemaler und Weißdreher nennen konnte. Die Besitzerin des Töpfchens war von diesen neuen Informationen begeistert. Die mitgebrachten Objekte deckten eine große zeitliche Bandbreite von 1783 bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab. Dies spiegelte sich auch in Produktionstechniken und Materialien wider. Es gab sowohl Sonderanfertigungen als auch industrielle Massenprodukte; die Stücke waren aus Fayence, Steingut oder Porzellan. Die Teilnehmenden erzählten etwas zur Objektgeschichte ihrer Stücke, wobei spannende Familiengeschichten zutage traten oder großartige Flohmarktfunde präsentiert wurden. Besonders interessant wurde es, wenn etwas Neues über Gegenstände zu erfahren war, die vielleicht schon ein oder zwei Generationen im Familienbesitz waren und sich durch Dr. Sophie Borges‘ Recherchen besser einordnen ließen. So konnte man gegenseitig voneinander lernen. Die Kuratorin hatte für alle Teilnehmenden ein Dossier zum mitgebrachten Stück erstellt, in dem sie die herausgefundenen Informationen zusammengetragen hatte und das mit nach Hause genommen werden konnte.
Im Anschluss gab es Kaffee und eine Blaubeertarte aus der Schlossküche, die viel Bewunderung auslöste. Danach ging es noch spontan mit Dr. Sophie Borges zu einem gemeinsamen Besuch in das mit KPM-Porzellan ausgestattete Speisezimmer. Das neue Format, organisiert von Andrea Haarer, stieß auf großen Anklang, sodass der Wunsch nach Wiederholung im nächsten Jahr auftauchte. Beflügelt von der Veranstaltung fiel vielen Teilnehmenden ein, welche interessanten Stücke sie noch zuhause haben oder wer aus ihrem Bekanntenkreis dazukommen könnte.
vom 28.08.2022
Erntezeit im Küchengarten
Es ist Erntezeit im Küchengarten! Während dieser kann man sich freitags zwischen 15 und 17 Uhr Obst und Gemüse aus dem Küchengarten gegen Spende abholen.
In diesem Jahr haben wir nicht nur ein Pflaumen- und Zwetschgenjahr, sondern auch ein Apfeljahr und vergangene Woche waren die Reneclauden reif.
Auch im Küchengarten ist die diesjährige Trockenheit zu spüren: Es gibt sehr viel Notabwurf. Wir lesen jeden Tag im Garten Fallobst auf. Zudem hängen manche Sorten übervoll.
Wer als Eutiner*in also Lust auf Obst aus dem Küchengarten hat, der hat die nächsten Wochen die Gelegenheit dazu! Oder natürlich auch gerne alle Urlauber*innen, die von der Ostsee einen Abstecher zum Schloss Eutin machen.
vom 21.08.2022
Objekt des Monats: Louis XVI-Pendule
Kommt es Ihnen auch so vor, als würde die Zeit im Sommer immer am schnellsten vergehen? Wenn Sie mal kontrollieren wollen, ob die Zeit wirklich so rennt, schauen Sie doch mal im Schloss Eutin nach. Einer der schönsten Zeitmesser der Sammlung steht gleich im Strackzimmer am Beginn des Rundgangs. Auf dem wunderschönen, aufwendig handbemalten Ziffernblatt zeigen die goldenen Zeiger die Zeit an. Aber nicht nur das: Der lange schwarze Zeiger verrät uns das Datum, der bauchig-kurze schwarze Zeiger den Wochentag und schließlich zeigt der einfache kurze schwarze Zeiger das Symbol des Planeten an, der dem Wochentag (auf Französisch) den Namen gibt.
Als hätten sie mit der rennenden Zeit nichts zu tun, sitzen links und rechts des Uhrengehäuses zwei vergoldete Figuren. Leicht bekleidet lehnen sie gemütlich an die Uhr und scheinen vergnügt beschäftigt zu sein. Man könnte fast an einen Strandtag denken, aber mit dem Lendenschurz und dem hübschen Sommerkleid ist antike Mode gemeint. Links sitzt ein junger Mann, mit Tafel und Griffel in den Händen symbolisiert er das Lernen. Rechts sitzt eine lesende junge Frau, die Seiten ihres Buches sind graviert. Dort steht übersetzt „Abhandlung über die Malerei und die Skulptur“ und auf der anderen Seite „Enzyklopädie des Arouet, des Voltaire“ (Arouet ist der eigentliche Nachname des Philosophen Voltaire) – die junge Frau symbolisiert die Philosophie bzw. die Gelehrsamkeit. Die Aussage ist: Mit Zeit wird aus Studium Wissen.
Das gesamte Gehäuse der Uhr ist üppig mit Schmuckformen versehen. Das Bildprogramm hat passend zur Uhr immer mit Zeit zu tun. Neben dem Ziffernblatt hängen Blumengirlanden herab. Wer genau schaut, kann erkennen: Zu oberst sind Frühlingsblumen eingebunden, dann folgen sommerliche Getreide, herbstliche Trauben und winterlicher Ilex – hier wird auf den Jahreslauf angespielt. Bekrönt wird das Gehäuse von einer Wolke, auf der ein Adler sitzt. In seinen Krallen befindet sich ein Blitzbündel: Hier ist Jupiter gemeint. Symbolisiert wird das schicksalhafte Eingreifen Gottes in das Leben der Menschen – ein demütiges Symbol auf einer Uhr, die für den Versuch des Menschen steht, die Zeit und damit die Welt zu messen, zu kontrollieren und zu beherrschen. Dies wiederum ist verbildlicht in der kleinen Kartusche im Sockel zwischen den Figuren, wo Putten mit Globus, Fernrohr, Büchern etc. hantieren. So viel Bedeutung in einer Uhr, die eigentlich zum Anzeigen der Zeit gedacht ist? Irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass die Menschen früher mehr Zeit und Muße hatten, sich ihre Uhren anzuschauen …
Daten: Marmor, vergoldetes Messing, um 1780
vom 14.08.2022
Sagen und Mythen im Schloss
Im Schloss Eutin finden sich zahlreiche Verweise auf antike Sagen und Mythen.
Warum ist das eigentlich so?
Ein Großteil der Schlosseinrichtung stammt aus der Zeit um 1800 herum. Zu dieser Zeit ist es Trend, sich mit der Antike auseinanderzusetzen. Man bezeichnet die kunstgeschichtliche Epoche zwischen etwa 1770 und 1840 als Klassizismus. Die antiken Vorbilder spiegelten sich in Architektur, Kunst, Literatur, Mode und Möbelstilen wider. Und daher lassen sich bei uns im Schloss in der Tischbein-Galerie Abbildungen zum Trojanischen Krieg, im ehemaligen Schlafzimmer der Herzogin der Raub der Europa, im Arbeitszimmer der Herzogin Mars und Venus und im Schlossgarten die Flora finden. Es gibt noch viele weitere Begegnungen mit der antiken Sagenwelt im Schloss, die es in unseren Angeboten für Familien als Führung „Ausflug in die Welt der antiken Sagen“ zu entdecken gilt.
- Ausflug in die Welt der Sagen (10 – 15 Jahre), bis zum 09. September jeden Donnerstag um 14 Uhr
vom 07.08.2022
Spannende Familienführungen
Im Sommer bieten wir im Schloss für unsere jüngsten Besucher*innen mehrmals die Woche verschiedene Angebote für Kinder und Familien an. Bis zum 09. September gibt es drei spannende Führungen im Museum:
- Mein erstes Schloss (3 – 6 Jahre), MI 14 + 15 Uhr
- Von Puder, Pasteten und Seidentapeten (6 – 10 Jahre), FR 14 Uhr, SA 14 Uhr
- Ausflug in die Welt der Sagen (10 – 15 Jahre), DO 14 Uhr
Egal für welches Alter: Im Schloss Eutin gibt es für Kinder und Familien auf jeden Fall die passende Führung! Übrigens: Unsere spannenden Schlossführungen können auch im Rahmen eines Klassenausflugs gebucht werden!
vom 31.07.2022
Der Küchengarten lockt
Jeder erste Freitag im Monat steht bei uns im Zeichen des Gartens! Denn das Schloss Eutin hat natürlich nicht nur seine Museumsflächen als Ausflugsziel zu bieten, sondern auch einen Küchengarten, in dem richtig viel los ist: Um 14 Uhr bietet die Führung "Das grüne Herz von Schloss Eutin - die Küchengartenführung" Einblicke in die Geschichte des weitläufigen Nutzgartens. Außerdem stehen die ehrenamtlich aktiven Gärtner*innen in ihren Beeten bereit für eine Fachsimpelei über den Gartenzaun. Wer sich an regionalen Lebensmitteln erfreut, kann zudem an diesem Tag die Chance nutzen, die frische Ernte direkt aus dem Garten zu kaufen! Der nächste Termin ist der 5. August.
vom 23.07.2022
Ist hier das Schloss? Neuer Infopoint
Seit letzter Woche gibt es vorm Schloss Eutin einen neuen, großen Infopoint. Wir hoffen, dass die Orientierung am Schloss damit einfacher wird. Neben den Hinweisen zu Schlossmuseum, Shop und Gastronomie finden sich dort außerdem eine Karte vom Gelände mit Schloss, Schlossgarten und Küchengarten sowie eine Übersicht unserer aktuellen Veranstaltungen. In Zukunft werden in einem der Fächer außerdem noch Flyer zum Mitnehmen ausliegen.
vom 16.07.2022
Objekt des Monats: Die Flora, Gartenskulptur
Flora ist die Göttin des Frühlings. Dargestellt als junges Mädchen mit Blumen oder Früchten symbolisiert sie die Fruchtbarkeit der Natur. Seit der Antike wurden Skulpturen der Flora gern in Villen und Gärten ausgestellt. Dort, wo ihre Betrachter gleichzeitig die Natur und das Landleben genossen. Um 1800 entschied sich Herzog Peter Friedrich Ludwig, im damals ganz neu angelegten Schlossgarten eine Skulptur der Flora zu platzieren.
Noch heute zieht Floras leuchtend weiße Figur die Blicke der Spaziergänger in der Lindenallee auf sich. Heute steht im Garten allerdings eine Kopie der 1990er-Jahre. Das Original von 1800 musste ausgetauscht werden und steht daher heute im Gang zu Südterrasse.
Vorbild der Eutiner Flora ist ein antikes Werk aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Es stand in Tivoli bei Rom auf einer Terrassenanlage der Villa Adriana.
Die Tradition Gärten mit Skulpturen zu schmücken, stammt aus der Antike. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Gartenskulpturen unterschiedlich eingesetzt. Im Englischen Garten von Schloss Eutin ist die Flora ein Blickfang. Von mehreren Aussichtspunkten aus kann sie betrachtet werden. Doch sie steht so, dass man sie nicht direkt erreichen kann. Als echte Göttin will sie aus der Ferne bewundert werden.
Daten: Steinguss, 1800
Bildnachweis: Flora-Skulptur im Eutiner Schlossgarten, 2020, Fotograf Lutz Roeßler
vom 13.07.2022
Sonniger Blick aufs Schloss
Hier sehen wir das Schloss vom Garten aus. Jetzt im Sommer strahlt der rote Backstein besonders schön im Sonnenlicht! Hinter den Mauern ist besonders zu dieser Jahreszeit viel zu erleben: Täglich findet um 15 Uhr eine Themenführung statt und im Sommerprogramm zum Weißen Gold finden sich Workshops, Führungen und Vorträge. Zu den Öffnungszeiten kann man auch über die Südterrasse das Schloss mit Museum und Shop betreten oder verlassen und den wunderschönen englischen Landschaftsgarten genießen.
vom 20.06.2022
Spieltische im Museum wieder zugänglich
Aber nicht schummeln…
Nach dem die Maskenpflicht im Schloss Eutin aufgehoben wurde, sind nun auch die Spieltische im Museum wieder zugänglich. Unsere beiden reproduzierten Spieltische im Gobelinzimmer eignen sich perfekt für unsere Besucher*innen, auch Kinder, eine Runde Mühle, Dame oder das norddeutsche Kartenspiel Poch zu spielen oder zu erlernen. An beiden Spieltischen gibt es erklärende Spielanleitungen. Ein Spaß für die ganze Familie! Die Spieltische sind Nachbauten des Rokoko-Spieltisch in der Ecke des Gobelinzimmers. Dieser wurde vermutlich um 1760 gebaut.
vom 15.06.2022
Auszeichnung Top Ausflugsziel 2022 Schleswig-Holstein
Das Schloss Eutin hat von der Redaktion des Portals www.familienausflug.info die Auszeichnung TOP Ausflugsziel 2022 Schleswig-Holstein erhalten. Damit wurde es bei einer Auswertung von über 6,6 Millionen Online-Gästebwertungen unter die TOP 10 Ausflugsziele für Familien in Schleswig-Holstein gewählt. Das Team freut sich sehr über die Honorierung der Arbeit und wird weiter mit Freude daran arbeiten, Angebote für Kinder und Familien durchzuführen und weiterauszubauen, um weiterhin ein attraktives Ausflugsziel für Familien zu bleiben.
vom 12.06.2022
Schlossplatzfest
Endlich ist es soweit: Das zweite Schlossplatzfest findet statt! Fünf Kultureinrichtungen rund um den Schlossplatz haben ein buntes Programm vorbereitet. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt in alle Häuser und die Teilnahme an allen Programmpunkten ist kostenlos.
Es finden ab 11.30 Uhr historische Spiele, Konzerte, Führungen, Ateliers für Kinder und Lesungen. Im Schloss Eutin gibt es Führungen zum Speisezimmer, der Beletage, für Familien und dem Küchengarten. Es gibt mehrere Angebote für Kinder: Im Schloss und im Garten kann man an Rätselrallyes teilnehmen, außerdem findet ein Bastelatelier für Kinder in der Alten Küche statt. Und wer gerne ein Souvenir mitnehmen möchte, ist auf dem Raritätenmarkt auf dem Hof genau richtig!